#Findemich

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bambisusuu Avatar

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Der Thriller "Der Fahrer" wurde vom Bestseller-Autor Andreas Winkelmann geschrieben und ist mein erster Roman von ihm. Die guten Meinungen kann ich hier nur bestätigen. Dieses Buch ist grandios geschrieben, packend bis zum Schluss und ist in sich geschlossen (also auch ohne Vorkenntnisse lesbar).

Eine Frau ist nachts mit dem Auto unterwegs, aber ihre Fahrt endet tödlich. Ihre Leiche ist mit Leuchtfarbe angemalt und der Täter hat die Botschaft #Findemich hinterlassen. Nachdem weitere Opfer fallen, ist sich Kommissar Jens und sein Team sicher, es handelt sich um eine Mordserie, die genau geplant wurde. Die einzige Verbindung führt zum neuen Fahrdienst MyDriver. Außerdem scheint es der Täter auf Jens abgesehen zu haben. Eine Jagd auf Zeit beginnt...

Andreas Winkelmann schafft ab Prolog eine aufregende Geschichte, die man kaum aus den Händen legen möchte. Die Stadt Hamburg eignet sich als spannende Kulisse und das Kommissariat um Jens ist felsenfest den Täter zu schnappen. Als Leser habe ich fieberhaft mitgerätselt, konnte aber bis zum Schluss den Mörder nicht identifizieren.

Der Täter erhält neben vielen anderen Charakteren auch eine Perspektive. Seine Rolle ist durchdacht und nicht zu erahnen. In diesem Roman gibt es wirklich viele Verdächtige, aber jede führt Stück für Stück in eine Sackgasse. Die Verzweiflung des Kommissariat ist dies eindeutig anzumerken. Mit Hashtags, Leuchtfarbe und verlassenen Autos hinterlässt der Täter Spuren voller Beweise, aber nichts ist wie es scheint.

Im Fokus der Kommissare stehen eindeutig Jens und Rebecca, die sich auch privat sehr nahe stehen. So erhält man hier nicht nur den Polizeialltag kennen, sondern auch private Einblicke und Gedanken. Am Ende sind beide auch nur Menschen, die mit ihren Problemen zu kämpfen haben. Dieses authentische Gefühl fand ich sehr gelungen, sodass das Buch auch eine gewisse Tiefgründigkeit verspricht. Toll fand ich zudem, dass auch weitere Kollegen in der Handlung ihren Platz finden. Da haben wir einmal das Polizei-Duo Carina Reinicke und Levin Oktay, den Streifenpolizist Rolf Hagenah und die Chefin des Kommisariat Mareike Baumgärtner, die ebenfalls in den Fall verwickelt werden.

Zuletzt bekommt man auch die Eindrücke der Opfer gut mit. Alle haben Gemeinsamkeiten, manche gewollt, manche nur zufällig. Dabei spricht der Autor bewusst ein sehr aktuelles und wichtiges Thema an.

Ein Thriller, der vielversprechend und facettenreich ist. Die Handlung packt von erster Sekunde an und ist keineswegs blutrünstig, wie viele andere Thriller. Den Autor werde ich mir auf jeden Fall merken!