Augen, die Mörder erkennen können

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emmmbeee Avatar

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Ein sehr stimmiges Coverbild, denn ebenso wie die Nebelschwaden die Schären verschleiern, so wenig klar zeigen sich die Umstände von Eugen Kallmanns Tod. Nesser lässt insgesamt 4 Erzähler berichten, und aus vier Perspektiven erfährt der Leser nach und nach die Einzelheiten über das mysteriöse Geschehen, das sich zunächst als Unfall darstellt. Verschiedene Handlungsebenen könnten verwirren, doch Meister Nessers Erzählkunst führt den Leser sicher von Stufe zu Stufe der Geschichte.
Kallmanns Nachfolger als Schwedischlehrer ist Leon Berger, der nach einem persönlichen Unglück in neuer Umgebung seinen Beruf ausüben möchte. Fast schon klischeehaft tauchen Tagebücher im Lehrerpult auf, welche offenbar das Aufspüren eines Verbrechens dokumentieren. Kallmann schreibt, er könne in den Augen der Menschen erkennen, ob sie schon einmal gemordet haben. Ist ihm vor seinem Tod ein solcher Mensch begegnet, oder fühlte sich ein wirklicher Mörder davon entdeckt? Wer kann Einblick in diese Tagebücher genommen haben?
Sehr packend geschrieben, so richtig geeignet, das Buch in einer einzigen Nacht zu verschlingen.