Anders als gewohnt...

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freizeitleser Avatar

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Ein neuer Nesser? Ein Fall...? Polizei? Alte ungelöste Kriminalfälle? Das verheißt normalerweise Spannung pur; doch dem war leider nicht so.

Als absoluter Nesser-Fan fällt es mir schwer zu sagen, dass ich mich mit diesem Werk nicht so recht anfreunden konnte. Während ich die anderen Werke des Autors förmlich verschlungen habe, habe ich hier zeitweise überlegt, ob ich das Buch zu Ende lesen soll.

Was war so schwierig?
Die Geschichte um den Tod des Lehrers Kallmann wird abwechselnd aus der Sicht von verschiedenen Personen geschildert. Durch den stetigen Wechsel und die Unpersönlichkeit der Charaktere konnte ich jedoch den roten Faden und die Konzentration nicht so recht aufrecht erhalten. Zudem waren mir auch die Einblicke in den Mikrokosmos Schule etwas zu tiefgehend.

Nichtsdestotrotz spielt Nesser auch in diesem Werk mit Worten, passenden Weisheiten und Gedichten. Er hat einen wunderbaren Sprach- und Schreibstil!

Das Problem war einfach, dass ich mir - auch auf Grund seiner vorangegangenen Werke - mehr Spannung und Kurzatmigkeit gewünscht hätte. An manchen Stellen habe ich mich gefragt, ob ein kürzeres Werk dem nicht entgegengekommen wäre.

Fazit: Kein superspannender Kriminalroman, aber ein gutes literarisches Werk für lange Winterabende.