Éin sehr menschlicher Spannungsroman

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tochteralice Avatar

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Das ist diese generationenübergreifende Milieustudie aus einer schwedischen Kleinstadt, die man aus meiner Sicht getrost auch als Krimi bezeichnen kann. Denn es geht um Mord, Tot, lang Vermisste. Vor allem um Kallmann, den geheimnisvollen Gymnasiallehrer, an den keiner so richtig rankam und der mitten im Schuljahr kurz vor dem Rentenalter plötzlich verstarb. Mord? Könnte gut sein!

Es gibt gleich zwei Ermittlerteams - selbsternannte, die sich mit dem Fall befassen: eines bestehend aus drei Lehrern des Gymnasiums und das andere aus zwei Schülerinnen. Und dann gibt es noch einen einsamen Wolf - auch er ein Schüler, der besonders eigenwillig vorgeht.

Berichtet wird gleich aus einer ganzen Reihe von Perspektiven und eine jede ist sehr gelungen dargestellt, man sieht die Figuren, die sich da äußern, quasi vor sich. Einmal mehr hat Hakan Nesser einen wortgewaltigen, stilistisch wie auch inhaltlich einwandfreien Spannungsroman verfasst, den ich nicht aus den Händen legen konnte.

Besonders gefallen hat mir die Ansammlung der Eigenbrötler in dieser kleinen Stadt, ein jeder mit seinen eigenen Bedürfnissen, Wünschen - und auch Geheimnissen. Die Wege kreuzen sich ab und zu.

Auch ein kraftvolles Buch um den Menschen an sich, um sein Wohl und Weh - vor allem um letzteres - mit durchaus der ein oder anderen Überraschung. Wer gern Spannendes mit Gehalt liest, der sollte zugreifen!