Philosophischer Kriminalroman

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luna66 Avatar

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Wer war Eugen Kallmann?

Diese Frage versuchen mehrere Personen des Romans zu beantworten, unter anderem Leon Berger, der nach Kallmanns Tod seine Stelle an einer schwedischen Gesamtschule antritt. Dann sind da noch seine Kollegen Ludmilla und Igor und die aufgeweckten Schüler Andrea und Charlie. Die Geschichte wird abwechselnd aus ihren verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass sich dem Leser erst nach und nach die Ereignisse wie ein Puzzle zusammenfügen und ein Gesamtbild ergeben.

Wie (fast) immer in Nessers Werken liegt eine gewisse Schwermut und Melancholie über der Geschichte. Obwohl sein Erzählstil eher ruhig und gemächlich ist, wird es nie langweilig der Handlung zu folgen. Das liegt zum großen Teil an den wunderbar ausgearbeiteten Charakteren.

Dem Autor geht es nicht vordergründig um eine Auflösung des Krimifalls, vielmehr scheint sein Motto zu sein "Der Weg ist das Ziel", und auf eben diesem Weg dahin lässt er uns an den inneren Dämonen, Sehnsüchten und Kämpfen seiner Charaktere und ihren philosophischen Reflexionen über das Leben teilhaben. Dabei kann er am Ende durchaus noch mit einer kleinen Überraschung aufwarten.

Ich habe es genossen diesen Roman zu lesen und erteile eine klare Leseempfehlung - nicht nur für Fans des Autors!