Viele interessante Ebenen

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lealein1906 Avatar

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„Der Fall Kallmann“ war für mich ein gutes und interessantes Buch. Zum einen hat er sich zwar sehr lange hingezogen, aber trotzdem war es spannend durch die vielen verschiedenen Perspektiven erzählt. Deswegen gebe ich vier Sterne.
Es geht um Leon Berger, der vor kurzem seine Frau und seine Tochter verloren hat. Um Abstand zu gewinnen, zieht er in eine kleine schwedische Stadt, um dort als Lehrer zu arbeiten. Er tritt die Stelle des im Sommer verstorbenen Eugen Kallmann an. Ohne es zu ahnen gerät er schon bald tief in die Aufklärungen um diesen Todesfall. Hinzu kommen viele andere Charaktere, die Puzzleteile zum Fall dazu liefern aber ihre eigene Geschichte erzählen, die ebenfalls gehört werden soll.
Der Schwedenkrimi lässt sich gut lesen und Nesser hat eine angenehme Schreibart. Trotzdem hat sich mir die Geschichte an manchen Stellen zu lange hingezogen. Da hätten es einige Szenen auch verkürzt getan und es wäre trotzdem noch spannend und abwechslungsreich geblieben.
Die Charaktere sind sehr vielschichtig, sodass es nicht langweilig wird die verschiedenen Geschichten zu lesen. Am besten hat mir Leon Berger gefallen, weil er obwohl er neu ist sich von dem ganzen Fall so einnehmen lässt. Aber auch die anderen Charaktere locken mit interessanten Ansichten und Hintergrundgeschichten, die sich sehr voneinander unterscheiden.
Am besten gefallen haben mir die vielen Ebenen, die sich nach und nach entwickeln, sodass es bis zum Schluss spannend bleibt. Ein Krimi in dieser Art ist mir so noch nicht untergekommen, was auch für einen innovativen Ansatz des Autors spricht. Die Entwicklung mit den verschiedenen Ebenen war sicher eine Heidenarbeit.