Zäher Handlungsverlauf mit enttäuschendem "Ende"

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nannchen Avatar

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Der Einstieg in die Handlung verspricht ein spannendes Leseabenteuer zu werden, doch leider zieht sich der Spannungsbogen wie Kaugummi. Jedes Kapitel wird aus dem Blickwinkel einer anderen Hauptperson erzählt. Zunächst eine gute Methode, um bessere Einblicke in die Gedanken eines jeden Einzelnen zu erhalten, erfolgt der Wechsel schon bald zu häufig und teilweise zu abrupt. Darüber hinaus werden zu viele Blickwinkel dargestellt, so dass man schon bald gar nicht mehr weiß, wessen Sichtweise da gerade erzählt wird.
Während an sich sämtliche lokale Beschreibungen detailliert ausgeführt werden (selbst Straßennamen werden genannt), heißen die beiden Hauptorte einfach nur K. und Ö. Anfangs irritierend, wird es bei Zeiten einfach nur nervig. Angesichts der sonstigen detaillierten Beschreibungen erhält man den Eindruck als fehlte dem Autor entweder die Fantasie oder die Lust sich genauere Gedanken um einen Ortsnamen zu machen.
Nach einem gefühlt endlosen Hin und Her zwischen den Charakteren und Handlungssträngen wird eine "Auflösung" präsentiert, die den Eindruck vermittelt, dem Autor sei zum Ende hin die Puste ausgegangen und er wolle einfach nur die Handlung abschließen. Eine Zusammenführung der verschiedenen Handlungsstränge erfolgt nur unzureichend.