Sobald es erklärt wird, scheint alles ganz schrecklich einfach...

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kindder80er Avatar

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Den ersten Teil von Anthony Horowitz, "Das Geheimnis des weissen Bandes", habe ich nicht gelesen und war dennoch sofort im "Fall Moriarty" gefangen! Man merkt man dem Autor seine Liebe zum Universum "Sherlock Holmes" durchaus an: Liebevoll beschreibt er seine Charaktere "Mr. Jones" und "Mr. Chase", die man sofort als "alte Bekannte" einstuft. Schon allein wie sich die beiden in der Schweiz begegnen wirkt sehr vertraut. Leicht arrogant, aber blitzgescheit deduziert Jones nicht nur den Familienstand von Chase. Auch Jones' Satz "Sobald es erklärt wird, scheint alles ganz schrecklich einfach." ließ mich schon schmunzeln, da ich irgendwie wusste, was nun kommt.

Das Thema "Holmes" ist nicht zuletzt durch die neueste BBC Verfilmung gerade wieder sehr "in" und wird von Horowitz ebenfalls neu aufgegriffen, aber nicht neu erfunden. Man fühlt sich als Holmes-Fan sofort "zu Hause", manches wirkt (wie die Deduktion der privaten Verhältnisse von Chase) wie schon einmal gelesen. Das meine ich nicht despektierlich, da es mir sehr gefallen hat.

Der Roman ist außerdem klassischerweise aus der Erzählperspektive von Chase geschrieben, was an Dr. Watson erinnert. Diese Schreibweise liegt nicht jedem, ist aber durch den guten Stil sehr flüssig zu lesen.

Überhaupt gab es für mich keine größeren Längen und das Buch war an einem Wochenende ausgelesen. Einen großen Überraschungseffekt gibt es auch noch - was will man als Holmesianer also mehr? ;-)