Mit intelligentem Wortwitz und einer spannenden Geschichte entführt uns die Autorin Uta Seeburg mit ihrem Debütroman "Der falsche Preuße" in das München des auslaufenden 19. Jahrhunderts. Hauptmann Wilhelm Freiherr von Gryszinski, der Protagonist und ermittelnde Kommissar, ist zwar neu in München, aber in der Stadt angekommen. Mit ihm zusammen taucht der Leser nicht nur in den kuriosen Kriminalfall sein, sondern auch in den Zeitgeist der sich zur Metropole mausernden und immer moderner werdenden Stadt. Hervorragend recherchiert sind nicht nur die einleitenden Sätze aus dem "Handbuch für Untersuchungsrichter" von 1893, die jedem Kapitel vorangestellt werden, sondern auch die Umstände des Kriminalfalls und, nicht zuletzt, eben jene historischen Einblicke, welche dieses Buch zu einem großen Lesevergnügen werden lassen.