Meisterwerk aus 1894 und 2020

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Inhalt:
Die Autorin Uta Seeburg veröffentlicht mit dem falschen Preußen ihren ersten Roman, sie versetzt uns zurück ins Jahr 1894. Zu dieser Zeit befand sich die Kriminaltechnik wie wir sie heute kannten, in den Babyschühchen.
Wir lernen den preußischen Hauptmann Wilhelm Freiherr von Gryszinski kennen, welcher als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion arbeitet, und die örtlichen Ermittler mit neuartigen Errungenschaften der Spurensicherung und Ermittlungsstrategien bereichern soll.
Der erste Einsatz lässt auch nicht lange auf sich warten, und birgt einen Tatort mitsamt scheinbarer gesichtsloser beflügelter Engelsleiche und Elefanten?.
Während sich die Ermittler nun auf die Spur des Mörders begeben, muss sich Gryszinski zwischen dem aktuellen Mordfall und einer nationalen Geheim-Ermittlung wiedersehen, sowie zwischen Loyalität gegenüber seines Heimatlandes und seines Polizisten-Eids.

Meinung:
Es handelt sich um einen Krimi der sich umfangreich von den sonst üblichen Kriminalromanen unterscheidet, nicht nur in Zeit und Story, vor allem der Stil begeisterte mich.
Die ersten Seiten ließen sich langsamer lesen, da ich mich erst einmal an den Wortgebrauch und die Umgebung, gewöhnen musste.
Über die Leseprobe hinaus, ist die Handlung schlüssig, und hinterlies keine offenen Fragen.
Nachdem der Kommissar einen Zeugen näher beleuchtete, verfasste die Autorin eine Art Kurzgeschichte zu eben dieser, welche deren Werdegang der Vergangenheit bis zum aktuellen Zeitpunkt beleuchtete. Diese waren äußerst schlüssig, und verleiten dem Roman mehr Tiefe.
Wobei es an tiefe echt nicht mangelt.
Die Charaktere sind lebensecht beschrieben, und könnten Nachbarn im realen Leben leben sein.
Meine Lieblings Protagonistin, ist Sophie, die junge Mutter und Frau des Kommissars, welche sich stehts in ihre Bücher vertieft und die Welt um sie herum vergisst. Ihre Roman-Rolle ist allerdings nicht zu unterschätzen, mit ihren Kenntnissen dank Sherlock Holmes unteranderen, bringt sie ihren Gatten, gerne mal auf weiterführende Ideen.

Auf den Punkt gebracht:
Und ob mir das Lesen des Buches Spaß gemacht hat? Dazu ein passender Dialog (S.112).
> Sie wollen mir also erzählen, der Abdruck im Park bei unserer Leiche stammt von einem vor sechs Jahren verstorbenen Elefanten? <
> Das habe ich mitnichten gesagt. Aber was Sie für Schlüsse aus meinen bescheidenen Erkenntnissen ziehen, ist natürlich Ihre Sache. <
Spaß beim Lesen? Definitiv.

Empfehlen?
° Für alle die Krimis lieben
° Für alle die sich gerne in andere Zeiten hinein versetzten lassen
° Für alle die an der Entwicklung von Kriminologie interessiert sind
nicht geeignet für jene die Bücher die in der Vergangenheit spielen nicht mögen
Nichts für Krimi-Umgeher