Warum hat Sean diese Träume?

Winter 1313. Sean wollte unbedingt zu den Unabhängigkeitskämpfern. Sein Großonkel sollte ihm die nötigen Fertigkeiten beibringen. Er war erst zehn Jahre alt und hatte keine Ahnung, was Krieg eigentlich bedeutete. Er war noch nie so lange von zu Hause weg gewesen und ein leises Heimweh ergriff ihn.
Die Männer ritten zu Morags Hütte um ihren Mann und ihren Sohn zu holen. Als Morag sagte, es gebe keinen Mann in ihrer Hütte schlug er sie mit einem Schlag seiner Faust in ihr Gesicht nieder. Die beiden Männer wurden aus der Hütte geholt und gefesselt. Sie sah Sean auf seinem Pony und sprach einen Fluch aus. Danach war sie total erschöpft und hörte nur noch das Lachen des Befehlshabers. Doch Sean konnte das Weinen des Mädchens nicht vergessen, ließ sein Holzschwert fallen und schwor sich, nie wieder eine Waffe zu benutzen. Zwei Monate später starb Morag, und Iseabail blieb allein zurück.
September 1999. Miriam hatte für sich und Sarah eine Reise nach Schottland gebucht. Und das, ohne Sarah zu fragen. Auch wenn sie gerne die Reise machen würde, eigentlich hatte sie keine Zeit. Vier Tage später waren sie am Loch Ness. Am nächsten Tag machten sie eine Bootsfahrt auf dem Loch und sahen sich im Besucherzentrum um. Miriam gefiel ein Keramikungeheuer, das sie sich kaufte. Am nächsten Tag fuhren sie nach Culloden, denn Miriam dachte Sarahs Stimmung damit aufhellen zu können. Doch die wurde immer stiller. Am nächsten Tag wollten sie dann nach Inverness fahren, shoppen gehen. Auf einem Steinkreis machen sie Rast. Sarah breitete die Decke aus, Miriam machte Witze von wegen in eine andere Zeit katapultieren und sie aßen ihre Brote. Am ihrem letzen Tag wollten sie die Destillerie in Moray anschauen.
Schottland, Sommer 1324. Iseabail setzte sich mit Flickarbeiten auf die Bank vor der Hütte. Sie beobachtete Adam, wie er Steine zu gleichmäßigen Quadern behaute. Was das geben solle, fragte sie. Für ein neues Haus war die abgesteckte Fläche zu klein. Was das wohl geben sollte? Adam ersetzte ihr den Vater.
Sean langweilte sich. Er sollte sich auf diesem Ball eine Frau suchen. Sein Vater konnte anscheinend nicht vergessen, wie er damals von Onkel James spöttisch lächelnd wieder zurückgebracht worden war. Zehn Jahre war das jetzt her und immer wieder wurde ihm das vorgehalten. Doch er hatte nur Interesse an einer bestimmten Braut. Sie hatte smaragdfarbene Augen.
Iseabail vermisste einige Tiegel und Töpfe. Die Hütte war fertig, doch sie hatte versprochen, die nicht zu betreten. Und dann kam die Überraschung: Eine eigene Kräuterküche für sie hatte er gebaut. Und da standen auch die fehlenden Tiegel.
Sean musste immer wieder an das kleine Mädchen denken, dem sie Vater und Bruder weggenommen hatten. Er sah immer wieder ihre Augen und hörte ihre Worte. Sie hatte smaragdfarbene Augen. Er träumte davon, was das wohl bedeutete? Keiner, weder Mutter oder Vater noch Onkel James konnte ihm das mit dem Fluch erklären. Er sollte Pferde züchten, aber er musste durch den Traum immer wieder an diesen Fluch denken.
Iseabail und Adam hatten zur Feier des Tages gut gegessen. Sie beobachteten die Wolken und dann erzählte Adam ihr, wie er versucht hatte, ihrem Vater zu helfen und doch nichts für ihn tun konnte. Nur einen Wunsch konnte er ihm erfüllen: Sich um Iseabail zu kümmern. Ihr Bruder musste sterben, weil er noch kein erfahrener Krieger war. Iseabail möchte die Gräber gerne besuchen. Adam vermisste auch seine Frau, doch konnte er sie ja nicht aus dem Reich der Toten zurückholen.
Die Buchbeschreibung: Schottland, zu Beginn des 14. Jahrhunderts: Der junge Sean wird von der Seherin Morag für die Gräueltaten, die sein Onkel James Lemandt ihrer Familie angetan hat, verflucht. Jahre später verliebt sich Sean ausgerechnet in Morags Tochter Iseabail. Als er um ihre Hand anhält, ist Iseabail überglücklich. Doch dann geschieht das Unfassbare: Ein Blitz trifft Sean. Zurück bleibt nur verbrannte Erde.
Wenig später erwacht Sean in Köln im Jahre 1999. Verzweifelt versucht er wieder zurück in seine Zeit zu gelangen. Aber die Lage scheint aussichtslos, denn der Fluch, den Iseabails Mutter ihm damals auferlegt hat, hält ihn gefangen.
Nur Iseabail kann ihn zurück in sein Jahrhundert holen, doch die Zeit ist knapp.
Die Leserprobe ließ sich leicht und flüssig lesen. Das Buch fängt auch gleich spannend an. Ich frage mich, wie kann man nur einer Frau die Faust ins Gesicht schlagen? Doch was haben Sarah und Miriam im Jahr 1999 mit dieser Sache zu tun? Darüber steht in der LP noch nichts. Auf jeden Fall hat mich LP neugierig gemacht, und ich würde gerne wissen, ob und wie Sean wieder in seine eigene Zeit zurückkommt. Deshalb würde ich mich über einen Buchgewinn sehr freuen.