Der Fluch des Sündenbuchs: 'El Dorado' und die Suche nach dem Glück

„Der Fluch des Sündenbuchs‘ von Beate Maly ist der Folgeroman auf „Das Sündenbuch“, der aber auch separat gelesen werden kann. Ich habe den ersten Teil leider nicht gelesen, werde das aber sicher noch nachholen.

In der Hoffnung auf einen großen ‚Schatz‘ wollen Jana und Conrad den beschwerlichen Weg mit dem Schiff in die neue Welt auf sich nehmen. Es ist die Zeit des Dreieckshandels, wo vor allem Sklaven aus Afrika in die Neue Welt überführt werden. Bei einem Zwischenstopp auf Gran Canaria müssen die beiden das brutale Handeln mit der menschlichen Ware mit anschauen. Während Jana auf das große Glück in Form von Gold in El Dorado hofft, so ist Conrad nicht an weltlichen Dingen interessiert.

Aber nicht nur das Liebespaar ist auf dem Weg nach Amerika. Sir Walter Raleigh, der seinem Tode engegen sieht, beauftragt den Mann seiner unehelichen Tochter, ebenso die Reise in die Neue Welt anzutreten, um den Schatz zu bergen. Er stellt ihm den Diener seiner Tochter zur Seite.

Nicht nur die wunderbare Karte am Ende des Buches, die ich leider erst später gefunden habe, macht die Geschichte sehr lebendig. So wie die Protagonisten in der Geschichte haben sicher damals Tausende in der Hoffnung auf das große Glück in Amerika gehofft. Die Sklaven andererseits und ihre Lebensbedingungen waren einfach nur unmenschlich, wie hier schön dargestellt wird, aber sie waren ja für die Europäer tatsächlich keine Menschen, eher ‚Dinge‘.

Insgesamt ist ‚Der Fluch des Sündenbuchs‘ für mich ein historischer Roman mit Spannung. Das Buch liest sich gut und einfach, und man erfährt viel über alte und neue Welt im 17. Jahrhundert, Informationen, die hoffentlich auch gut recherchiert sind. Das Buch ist wahrhaft kein anspruchsvolles Buch, eher Lektüre für Zwischendurch, aber das habe ich auch nicht erwartet. Aber es fesselt, überzeugt mit lebhaft dargestellten Figuren und versetzt den Leser in die Zeit von 1618/19. Für mich waren die Beschreibungen des Umfelds bwz. der Umwelt sehr bereichernd.

Alles in allem hat mir ‚Der Fluch des Sündenbuchs‘ so gut gefallen, dass ich volle Sternzahl vergeben möchte und die Autorin im Auge behalten werde. Auch den ersten Teil des Sündenbuchs werde ich lesen, selbst, wenn ich nun den zweiten Teil schon kenne.