Sagenumworbenes El Dorado

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1618 machen sich Apothekerin Jana Jeschek und ihr Geliebter und Gefährte Conrad Pfeiffer auf einem Sklavenschiff auf den Weg nach Amerika, um dort dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, welches Jana von ihrem Vater als Hinterlassenschaft bekommen hat: der Originalschatzkarte El Dorado. Auf dem Schiff bekommt Conrad bald Schwierigkeiten mit dem Kapitän und dem Schiffsarzt, weil er die schlimmen Zustände an Bord unerträglich finde. So findet er sich bald bei den Sklaven unter Deck wieder. Bevor Conrad und Jana ihr Ziel erreichen, werden sie bei einem Überfall auf das Schiff getrennt. Während Conrad mit dem Sklaven Assante flieht, wird Jana erst von einem Piraten entführt, kann sich dann aber in Begleitung von zwei Engländern aus dem Staub machen. Bis Conrad und Jana wieder aufeinander treffen, machen sich die beiden getrennt auf die Suche nach dem sagenumworbenen Schatz El Dorado. Doch nicht nur sie allein möchten diesen Schatz bergen, auch andere finstere Gestalten haben Witterung aufgenommen und wollen ihnen zuvor kommen. Wem wird es gelingen, den Schatz zu finden?

Beate Maly hat mit ihrem Buch „Der Fluch des Sündenbuchs“ die Fortsetzung ihres Romans „Das Sündenbuch“ vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen und sehr bildhaft, so dass bei der Lektüre sofort das Kopfkino zu arbeiten beginnt. Die Seiten fliegen dem Leser nur so durch die Finger, so rasant ist die Geschichte. Die wechselnden Erzählstränge lassen einen immer schneller lesen, weil man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Gleich zu Beginn wird die Spannung schon sehr schön aufgebaut und bleibt gleichmäßig hoch angelegt bis zum Ende. Die Landschaftsbeschreibungen ebenso wie die damaligen Lebensumstände und gesellschaftlichen Konventionen wurden von der Autorin sehr gut recherchiert und in die Geschichte eingewebt. Es ist fast so, als wenn man sich sowohl an Janas als auch an Conrads Fersen heftet und sie als Schatten bei all ihren Abenteuern begleitet. Die beiden Hauptcharaktere Jana und Conrad sind wunderbar gezeichnet und sehr sympathisch. Während Jana eine starke und selbstbewusste Frau ist, zeichnet sich Conrad durch seinen Wissensdurst und seine Ehrlichkeit aus. Die beiden ergänzen sich, sind aber auch beide sehr starke Persönlichkeiten, die jeweils anecken, wodurch die Geschichte noch mehr gewinnt. Auch die anderen Protagonisten sind sehr schön ausgearbeitet und fügen sich wunderbar in den Roman ein.

„Der Fluch des Sündenbuchs“ nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Überfahrt in die neue Welt Amerika, in den Dschungel zu fremden Völkern und auf eine Schnitzeljagd auf der Suche nach El Dorado, dem sagenhaften Goldschatz, wobei auch die geschichtlichen Hintergrundinformationen nicht zu kurz kommen. So wünscht man sich einen historischen Roman. Lesegenuss ist hier Programm.

Unbedingt lesen!