Granite Creek

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wal.li Avatar

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Ein junger Feuerwehrmann aus dem nordaustralischem Ort Granite Creek wird vermisst. Offensichtlich ist er von einem kurzen Camping-Ausflug nicht zurückgekehrt. Callum Haffenden, der nach einem Unfall vor dreißig Jahren, im Süden lebte, hat das Bedürfnis sich an der Suche zu beteiligen. Gemeinsam mit den Suchmannschaften hält er nach dem Vermissten Ausschau. Dass dabei sein Bein schmerzt, ignoriert er so weit wie möglich. Callum beginnt Fragen zu stellen, denn er meint, bei dem jungen Mann könnte es sich um seinen Sohn handeln. Damit kommt auch der Gedanke an seine Jugendliebe Pip zurück und an weitere Jugendliche, die damals im Flüsterwald verschwunden sind.

Für Callum Haffenden wird die Vergangenheit wieder lebendig. Eigentlich hatten er und seine Eltern nach dem Unfall mit Granite Creek abgeschlossen. Einem kleinen Ort mit einer eingeschworenen Gemeinschaft, wo seine Eltern, sie Ärztin und er Polizist, auch Jahre nach ihrem Zuzug noch als relativ Fremde angesehen waren. Nur ein Mal ist Callum kurz zurückgekehrt. Im Süden hat er jedoch besser gelebt. Auf das Wiedersehen mit seinem Intimfeind Brett Wyatt, den Pip geheiratet hat, freut er sich gerade nicht. Doch zu Eddy Quade, der die Polizeistation leitet, versteht er sich sofort wieder gut. Bei der Suche verausgabt er sich allerdings mehr als ihm guttut.

Lest mehr australische Krimis, empfahl ein australischer Autor und recht hat er. Dieser Thriller entwickelt sich im Verlauf der Geschichte immer spannender. Was als einfache Suche nach einem verschwunden Feuerwehrmann beginnt, wird immer mehr zu einer Nachforschung über die letzten Stunden bevor klar war, dass der Vermisste vorerst nicht wiederkommt. Auch wenn Callums Einsatz angesichts der Unfallfolgen manchmal schon an Unvernunft grenzt, ist sein Kampf um die Wahrheit beeindruckend. Er stellt sich auch den Wahrheiten, die weniger angenehm sind. Und erstellt sich seinen eigenen Erinnerungen, die auch nicht nur angenehm sind. Wie er immer tiefer vordringt, ist schon beeindruckend. Vielleicht ist der Beginn etwas behäbig, hat die Story jedoch Fahrt aufgenommen, möchte man immer weiterlesen. Geht alles gut aus? Das gilt es zu entdecken.

Ein sehr lesenswertes Debüt, dass in der deutschen Ausgabe mit einem tollen Cover versehen ist, mit dem die Bedrohlichkeit eines undurchdringlichen Regenwaldes gut zur Geltung kommt.