Spannung, die teilweise auf sich warten lässt

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lemano Avatar

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Veronica Landos Thriller "Der flüsternde Abgrund" entführt die Leser auf eine fesselnde Reise in die Tiefen menschlicher Abgründe und düsterer Geheimnisse. Von Anfang an zieht die Autorin geschickt ihre Leserschaft in einen Strudel aus Spannung und Intrigen.

Die Charaktere des Romans sind vielschichtig und gut ausgearbeitet.

Die Spannungskurve ist überwiegend straff gespannt, und Landos Fähigkeit, Atmosphäre zu schaffen, verleiht dem Thriller eine düstere Intensität. Die Beschreibungen der Schauplätze und das Zusammenspiel von Licht und Schatten tragen dazu bei, dass man sich mitten im Geschehen fühlt. Die ersten zwei Drittel des Buches halten den Leser in einem nervenaufreibenden Zustand der Unwissenheit.

Allerdings offenbart sich im letzten Abschnitt des Buches eine gewisse Schwäche. Einige Passagen ziehen sich unnötig in die Länge, und die Handlung verliert kurzzeitig an Fahrt. Hier hätte eine straffere Erzählweise dem Tempo gutgetan. Manchmal verirrt sich die Autorin in zu ausführlichen Beschreibungen, die den Fluss der Geschichte hemmen und die Spannung unterbrechen.

Trotz dieses kleinen Makels bietet "Der flüsternde Abgrund" eine Vielzahl von unerwarteten Wendungen und schockierenden Enthüllungen. Die Verflechtung der Handlungsstränge sorgt dafür, dass der Leser bis zum Schluss miträtselt. Veronica Lando versteht es meisterhaft, mit den Erwartungen des Publikums zu spielen und immer wieder für überraschende Momente zu sorgen.

Insgesamt überzeugt der Thriller mit seiner packenden Handlung und den facettenreichen Charakteren. Trotz einiger Längen im Schlussteil bleibt "Der flüsternde Abgrund" ein gelungener Pageturner, der Liebhaber von spannungsgeladenen Geschichten mit einem Hang zur düsteren Seite der menschlichen Psyche in seinen Bann ziehen wird.