Dem Kriegsalltag entfliehen

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Der Roman „Der Frauenchor von Chilbury“ von Jennifer Ryan ist als deutsche Übersetzung 2017 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen. Die englische Originalausgabe stammt aus dem selben Jahr und trägt den Titel „The Chilbury Ladies‘ Choir“.
England 1940. Der zweite Weltkrieg hat die britische Insel erreicht und da immer mehr Männer nach London gehen oder einberufen werden und die Frauen in Chilbury in der Grafschaft Kent auf sich allein gestellt sind, beschließt der örtliche Pfarrer, den Chor der Gemeinde aufzulösen. Glücklicherweise kommt die Musikprofessorin Primrose Trent aus London genau zur rechten Zeit, denn sie ist der Annahme, dass Musik vor allem in der schwierigen Zeit eine große Stütze ist. Sie gründet einen reinen Frauenchor, der die Frauen Chilburys helfen soll, den schwierigen Kriegsalltag zu bewältigen.
Fünf Frauen und Mädchen berichten in ihren Briefen und Tagebucheinträgen, wie der Krieg und die Musik ihr Leben verändern. Durch die Erzählweise und den mitreißenden Schreibstil der Autorin, lernt der Leser die einzelnen Personen Stück für Stück kennen und befindet sich plötzlich selbst mitten im emsigen Treiben in Chilbury. Jennifer Ryan hat die Geschichte ihrer Großmutter als Inspiration genommen und beschreibt das Dorfleben, den Kriegsalltag und den Zusammenhalt der Frauen aus dem Chor, immer mit einem Lächeln und einem Hauch von Ironie. Der Schreibstil der Autorin hat mich gefesselt. Die einzelnen Charaktere waren für mich authentisch. Den Roman, der nur so von britischem Humor strotzt, konnte ich nicht mehr aus der Hand legen.
„Der Frauenchor von Chilbury“ vermittelt eine wichtige Botschaft: Auch in Zeiten der Krise wächst die Hoffnung. Neben Trauer und Angst gibt es auch immer Freundschaft und Liebe. Ein Buch von starken und mutigen Frauen, das mich beim Lesen ganz verzaubert hat. Von mir eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich schon auf viele weitere Bücher von Jennifer Ryan, denn ihr Debut hat mehr als überzeugt.