Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist. (Viktor Hugo)

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daphne1962 Avatar

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Das Dorf Chilbury in England im Jahr 1940. Die Männer sind alle in den Krieg gezogen und die Frauen halten dort die Stellung. Der Pfarrer der Gemeinde erläßt eine Bekanntmachung, der Chor im Dorf wird aufgelöst, da die männlichen Stimmen fehlen. Die Enttäuschung der verbliebenen Frauen ist groß. Ihre Gemeinschaft löst sich in Wohlgefallen auf, wenn hier nicht eingeschritten wird.

Hilfe eilt von der Musikprofessorin Pimrose Trent aus London herbei. Sie überzeugt die Frauen im Dorf davon auch ohne Männer weiter zu singen. Daraus entsteht der "Frauenchor von Chilbury", der dann auch bald zu einem Wettbewerb angemeldet wird. Die Frauen gewinnen an Selbstbewusstsein und innerer Stärke, denn diese benötigen sie auch wirklich bald. Denn der Krieg schleicht mittlerweile auf leisen Sohlen herbei.

Rund 60 Jahre zuvor hat man sich noch Briefe geschrieben oder Tagebuch geführt. Diese Aufzeichnungen, die von den Frauen aus Chilbury geschrieben wurden ergeben einen zauberhaften Roman. der den Leser die innersten Gefühle und Gedanken der Frauen und Mädchen teilnehmen lässt. Ich fand die Geschichte, die nur in einem Zeitraum von 6 Monaten spielt zauberhaft. Selbst den Chor konnte ich im Ohr fast wirklich hören. Viele genannte Lieder sind einem bekannt und daher hatte man schnell eine Melodie im Ohr.

Die Frauen selbst sind so in ihrem konservativen Dasein gefangen und werden erst durch äußere Einflüsse gestärkt daraus hervorgehen. Da haben wir es mit Miss Tilling, zu tun, die mit unermüdlichen Einsatz die Fäden zusammen hält im Dorf, obwohl sie bereits ihren Mann im Krieg verloren hat. Nun hofft sie, ihr Sohn David übersteht diesen furchtbaren Krieg wenigstens. Oder Kitty, ein 13-jähriges Mädchen, sie hält in ihrem Tagebuch die Geschehnisse des Krieges fest. Doch recht klug, aber noch eine kindliche Art hat. Venetia, Kittys ältere Schwester, wird durch den Krieg schnell erwachsen. Die Hebamme Edwina Paltry versucht das schnelle Geld zu verdienen und sei es auch auf nicht ganz legalem Wege. Sie kennt keine Skupel.

Die Autorin Jennifer Ryan hat einen recht authentischen Roman geschrieben, der sich sicherlich in der Vielfältigkeit der Bücherwelt behaupten kann. Die 40er Jahre in den Kriegswirren hat sie hervorragend wieder aufleben lassen. Ich konnte richtig gut eintauchen in die Geschichte und habe mit den Frauen mit gebibbert, als so manche Situation recht brenzelig wurde. Auch der Schluss des Romans ist recht gut abgerundet und der Leser bleibt nicht mit Fragezeichen im Kopf zurück, sondern blickt voller
Zuversicht in die Zukunft und wartet auf einen weiteren Roman der Autorin.