Lügen und Geheimnisse in einem englischen Dorf im Jahr 1940

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
282k Avatar

Von

Das Buchcover hat mich sofort angesprochen. Man denkt sofort an englischen Tee und englischen Adel.
Mit dem Buch taucht man ein in die Geschehnisse eines kleinen Dorfes während des zweiten Weltkrieges. Die Männer sind an der Front und die Frauen müssen ihr Leben neu organisieren. Alte Werte und Strukturen ändern sich. Das offensichtlichste Beispiel dafür ist die Gründung eines Frauenchores, zwangsläufig bedingt durch das Fehlen der Männer. Der Chor wird Ankerpunkt inmitten einer aus den Fugen geratenen Welt. Jede der Frauen muss für sich einen neuen Platz im Leben finden und mit mancher Tradition brechen. Als da sind : Mrs. Tilling, Witwe, deren einziger Sohn sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hat , die Hebamme Edwina Paltrys, die ihren Beruf hasst und alles versucht, um an Geld zu kommen, um ein neues Leben beginnen zu können ; die 13jährige Kitty Winthrop, an der Schwelle zum Erwachsenwerden, träumt davon eine berühmte Sängerin zu werden und aus dem Schatten ihrer schönen Schwester Venetia zu treten ; Venetia Winthrop, die umschwärmte Dorfschönheit, die sich in den zwielichtigen Künstler Alastair Slater verliebt. Und dann ist da noch der Brigadier Winthrop, der sich nicht an die neue Zeit gewöhnen will und unbedingt einen männlichen Erben braucht und dafür bereit ist, zu illegalen Mitteln zu greifen.
Jede der Frauen erzählt die Geschichte abwechselnd aus ihrem Blickwickel. Diese Erzählweise erzeugt eine ganz eigene Dynamik. Man kennt dadurch die geheimen Beweggründe der handelnden Personen Die Figuren sind deshalb dem Leser sehr nahe. Man ist Teil der Dorfgemeinschaft und hofft und bangt mit ihr.
Mich hat das Buch richtig verzaubert. Mit Bedauern habe ich am Ende den Buchdeckel zugeklappt, mit dem Wunsch, die Frauen aus Chilbury mögen ihr Glück finden und festhalten.