Mit Frauenpower durch den Krieg

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kiira Avatar

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In Briefen und Tagebucheinträgen wird der Kriegsalltag der Frauen von Chilbury beschrieben. Immer im Zentrum steht dabei ihr Chor, der die Frauen immer weiter zusammenschweißt und auch ohne Männer wirklich beeindruckende Auftritte hinlegt. Prim, die neue Chorleiterin verleiht den Frauen dabei Mut und führt sie sogar erfolgreich zum Finale eines nationalen Wettbewerbs.
Doch dann wird auch Chilbruy vom Krieg eingeholt und die Ereignisse überschlagen sich.
Charaktere:
Margret Tilling: Sie hat ihren Mann Harold im ersten Weltkrieg verloren und nun möchte auch ihr Sohn David dienen. Völlig verzweifelt bleibt sie also allein in Ivy House zurück und braucht einige Zeit, bis sie bemerkt, dass der Krieg auch viele Veränderungen für sie bereit hält.
Venetia Winthrop: Einmal wöchentlich berichtet sie ihrer Freundin Angie über die Geschehnisse in Chilbury und ihren Erfolg bei der Männerwelt. Doch Venetia hat nur Augen für den pazifistischen Künstler Slater, der ihrem Vater so gar nicht gefallen will.
Kitty Winthrop: Venetias Schwester ist das genaue Gegenteil von ihr: Aufgeschlossen, herzlich und quirlig. Dazu drollig und lieb aber nicht so schön wie ihre Schwester. Sie erzählt ihrem Tagebuch, wie unsterblich sie in Henry verliebt sei und wie gut ihr die Gesangsstunden bei Prim täten.
Außerdem ist sie immer auf der Hut und sehr spitzfindig, was Neuigkeiten oder Eigenarten im Dorf betrifft.
Edwina Paltry: Sie ist die Hebamme des Dorfes, die scheinbar nicht viel Gutes im Sinn hat. Ihre hinterlistigen Taten scheinen jedoch einem guten Zweck gewidmet: der Unterstützung ihrer kranken Schwester.
Silvie: Silvies Eltern sind tschechoslowakische Juden, die ihre Tochter nach England schicken, um sie vor Schlimmerem zu bewahren. Sie ist sehr verschlossen und vermisst ihre Familie ständig.
Die Erzählweise in Brief- und Tagebucheintragsform hat mir sehr gut gefallen. Sie macht das Lesen kurzweilig und lebhaft. Man lernt vielerlei Perspektiven kennen und die Hintergründe der Taten verschiedener Personen, die man ansonsten wahrscheinlich nicht so gut verstehen würde.
Alles in allem ein sehr gelungener Roman, der mir die Kriegszeit aus einer ganz anderen Sichtweise näher gebracht hat, was ich sehr schätze.