sehr bewegend und unterhaltsam

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sophia60 Avatar

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"Im englischen Dorf Chilbury bleiben zu Kriegszeiten nur die Frauen in der Heimat zurück.Da dem Kirchenchor jetzt die Männerstimmen fehlen, beschließt der Vikar, den Chor aufzulösen, jedoch als eine Musikprofessorin in den Ort zieht, gründet diese einen Frauenchor.Das Buch ist als Briefroman geschrieben. Hierdurch gelingt es der Autorin auf beeindruckende Weise die einzelnen Protagonistinnen zu Wort kommen zu lassen. Ein wahrer Kosmos an zwischenmenschlichen Konflikten, Intrigen und Boshaftigkeiten tut sich auf! Naivität, Dummheit und Selbstherrlichkeit der Dorfbewohner lassen die Leserinnen schmunzeln und staunen. Und das alles vor dem ernsten Hintergrund des zweiten Weltkrieges."
Dies war mein erster Leseeindruck, doch ich musste nach der Lektüre feststellen, dass das Buch viel mehr zu bieten hat: staunend habe ich die Entwicklung der einzelnen Personen nachvollziehen können; so entwickelt sich die schüchterne Krankenschwester Mrs. Tillings zu einer selbstbewußten, starken Frau, die letztendlich zum Zusammenhalt der Dorfbewohnerinnen in den schwierigen Kriegszeiten beiträgt. Die dreizehnjährige Kitty Winthrop wird durch die vielen schrecklichen Ereignisse aus ihrer kindlichen Naivität gerissen und sie liefert in ihren Tagebucheinträgen messerscharfe Analysen ihrer Mitmenschen. Ihre siebzehnjährige Schwester Venezia verdreht bewußt erbarmungslos und selbstherrlich den Jungmännern des Ortes den Kopf und weiß ihre erblühenden weiblichen Reize einzusetzen...bis dann ein nicht so harmloser Fremder in den Ort zieht und ihr Herz bricht. So schildert die Autorin viele beeindruckende Persönlichkeiten; manche sind skurill und verschroben; manche gewissenlos und verbittert, viele liebenswert und inspirierend.
Ein Satz, der alles ausdrückt, ist das Schlußwort am Ende des Buches von Kitty : "Eine ähnlich inspirierende Gemeinschaft von Frauen werden Sie nirgendwo finden."