Opfer Nummer Neun

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mammutkeks Avatar

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... ist Marlene, die zunächst gar nicht weiß, wo sie ist, was ihr passiert, warum ihr so kalt ist und der gesamte Körper schmerzt. Doch bevor sie ihre Situation erfasst, wird dem Leser bereits ein Großteil ihrer Geschichte erzählt - als eine von vier Freundinnen, die vier Freunde heiraten und mehr oder weniger glücklich werden. Sie selbst hat Werner abbekommen, den planenden und etwas langweiligen Versicherungsmanager, der alles für sie tut.

Und genau das scheint das Problem zu sein, weshalb der "Frauenjäger" sie als neuntes Opfer ausgewählt hat. Obwohl er doch eigentlich eher Frauen "bestraft", die fremdgehen, obwohl sie einen hart arbeitenden und liebevollen Mann haben. So wird es dem bislang unerkannten Mörder zumindest im Prolog in den Mund gelegt - hier hat er anscheinend Raum für seine eigene Geschichte und Motivation.

Obwohl der Hammesfahr-Thriller das Buch dieser Woche war, auf das ich mich am meisten gefreut habe, ist es dasjenige, das mich am wenigsten mitgerissen hat. Die drei Sternchen sind auch nur ganz knapp zustande gekommen - besser wären 2,5 gewesen. Sprachlich ist "Der Frauenjäger" insbesondere im Prolog wenig ansprechend - zu viele Klischees, zu standardmäßige Beschreibungen der schrecklichen Kindheit, die Mörder und Folterer dazu gebracht haben könnten, ihre späteren Taten zu begehen. Und ehrlich: Viele der Formulierungen sind einfach frauenfeindlich!

Der eigentliche Roman ist dann vor allem langwierig - so interessant sind die Biographien der vier Paare nicht, als dass man sie lesen müsste. Schade!