Quartett

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Ich habe schon viele Bücher von Petra Hammesfahr gelesen. Manche sind besser, manche schlechter, aber richtig enttäuscht wurde ich bisher noch nie. Auch dieses Buch scheint nicht den Anfang zu machen.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem berichtet wird, weshalb der Frauenjäger so wurde, wie er ist. Schuld daran ist seine Mutter, die mit vielen Kerlen Sex hatte, während sein Vater schuftete und mit 58 Jahren starb. Deshalb entwickelte sich sein abgrundtiefer Hass gegen alle "Schlampen". Seine Bestimmung ist es, diese Frauen aus der Welt zu schaffen. Sie verdienen nicht einmal einen Namen, sondern er bezeichnet sie nur mit Nummern. Es wird von den ersten vier Opfern berichtet, bei Nummer 5 ist nicht alles wie geplant gelaufen.

Danach beginnt die eigentliche Geschicht aus Sicht von Marlene Weißkirchen, die die Nummer 9 des Frauenjägers zu sein scheint. Sie wacht auf und denkt zunächst, dass sie sich im ehelichen Schlafzimmer befindet. Doch es ist dunkel, sie hat starke Kopfschmerzen, ein Taubheitsgefühl und kann sich nicht richtig bewegen. Es ist kalt und riecht komisch. Während sie versucht, sich zu orientieren, erinnert sie sich an das bisherige Leben ihrer besten Freundinnen Annette, Karola und Ulla und ihr Leben. Sie sind seit der Grundschule befreundet, und nachdem sie in einer Discothek ein Männerquartett getroffen haben, kam es sogar zu einer Triplehochzeit. Marlene ist die einzige, die sich nicht aus dem Hausmütterchendasein lösen konte. Ihr Leben ist bisher nach Plan verlaufen, dem Plan ihres Mannes Werner. Es wird jedoch bereits angedeutet, dass am Mittwoch, dem 13.01.2010 etwas passiert ist, was ihr Leben völlig verändert hat.

Mir hat die Leseprobe gefallen. Petra Hammesfahr benutzt zwar zunächst eine etwas derbe Sprache, um die Gründe des Frauenjägers darzustellen, was dazu aber gut passt. Danach beschreibt sie lebendig das Leben der vier Freundinnen und Marlenes derzeitiges Schicksal. Anfangs musste ich mich ein bisschen konzentrieren, um die Personen und ihre Verbindungen auseinanderhalten zu können, aber nach kurzer Zeit waren sie mir vertraut. Es wird schnell Spannung aufgebaut. Ich würde zum Beispiel gerne wissen, was mit Nummer 5 schief gelaufen ist oder was an jenem Mittwoch im Januar 2010 passiert ist. Wieso ist Marlene scheinbar die Nummer 9? Nach den bisherigen Informationen scheint sie überhaupt nicht in das Beuteschema des Frauenjägers zu passen. Der Wechsel zwischen Gegenwart und den Rückblicken macht das Buch interessant und spannend.