Schlampen aus der Welt schaffen

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buecherfan.wit Avatar

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Zu Beginn der Leseprobe erfahren wir in einem Prolog einiges über einen Mann, der alle Frauen hasst, die so sind wie seine Mutter, weil er sie für schmarotzende Schlampen hält, die sich auf Kosten der Männer ein schönes Leben machen und ihre Ehemänner zu allem Überfluss noch betrügen. Er sieht seine Bestimmung darin, die Welt von Schlampen zu befreien und wird auf diese Weise zum Serienmörder. Sein einziges Bedauern gilt der Tatsache, dass die Männer, die auf diese Weise ein neues, glücklicheres Leben mit einer geeigneteren Partnerin beginnen können, nie von seinem segensreichen Wirken erfahren werden.

In einem zweiten Handlungsstrang begegnen uns vier Freundinnen, die vier befreundete Männer kennenlernen. Vier Paare finden zusammen, heiraten, bekommen Kinder. Als besonders glücklich können alle vier Ehen nicht bezeichnet werden, auch nicht die von Marlene und Werner, dem einzigen gutsituierten Paar der Gruppe.

Hier kommen die beiden Handlungsstränge zusammen, denn Marlene scheint ein Opfer  des Frauenhassers zu werden. Sie ist ja auch die einzige, der es materiell gut geht und die es sich in ihrem Hausfrauendasein wohl sein lässt. Sie wacht eines Tages mit Schmerzen in völliger Finsternis an einem unbekannten Ort auf. Sie weiß nicht, was zuvor passiert ist und wieso sie sich immer Marianne Faithfulls "Ballad of Lucy Jordan" anhören muss, das Lied von der frustrierten Hausfrau, die am Ende Selbstmord begeht.

Die Leseprobe liest sich gut, aber was erzählt wird, ist nicht umwerfend spannend oder originell. Ich habe die meisten Romane von Petra Hammesfahr gelesen und besonders ihre frühen sehr geschätzt. Ob der vorliegende Roman die Qualität von "Der stille Herr Genardy" oder "Roberts Schwester" hat - um nur zwei Beispiele zu nennen - muss sich erst noch zeigen.