The Ballad of Lucy Jordan

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owenmeany Avatar

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Das fängt ja ganz schön drastisch an mit dieser ordinären Schlampe von Mutter. Die Konsequenzen müssen also jedem gesunden Menschenverstand einleuchten: da lebt ein Traumatisierter voller Fanatismus seine Rachegelüste aus, wie es sich für einen guten Psychothriller gehört. Mit der Art und Weise des unnatürlichen Ablebens, das den nichtsnutzigen Weibsbildern beschieden ist, spannt uns Hammesfahr natürlich erst mit Andeutungen auf die Folter - man soll die Gruseldosis ruhig etwas strecken, um den Leser bei der Stange zu halten.

Einfallsreich schildert die Autorin den Werdegang von vier Freundinnen bis zur Eheschließung. Einer von ihnen, Marlene, schlägt das Schicksal. Die Beschreibung rätselhafter, undefinierbarer Qualen wechselt sich ab mit von tiefer Menschenkenntnis geprägten Einblicken in ein sich immer mehr zu reinem Spießertum entwickelndes Eheleben, die dem Thema entsprechend ein bisschen langatmig geraten ist.

Bei Hammesfahr weiß man eben, was man hat: nicht mehr und nicht weniger.