Monas Tagebuch

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Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem aus der Sicht des Täters von seinen Taten berichtet wird. Seine Bestimmung ist es, Schlampen aus der Welt zu schaffen. Schuld daran ist seine Mutter, die immer wieder Besuch von Männern hatte, während er in der Schule war und sein Vater hart arbeitete und früh einen Herzinfarkt erlitt. Die „Weiber“ sind es nicht einmal wert, dass er sie bei ihrem Namen nennt, sondern er nummeriert sie lediglich durch. Er berichtet von Nummer 1 bis 4 und deutet bereits an, dass bei Nummer 5 etwas nicht ganz nach Plan gelaufen ist.

 

Danach wird das Buch aus Marlenes Sicht erzählt. Die Überschrift deutet darauf hin, dass sie die Nummer 9 des Frauenjägers ist. Sie wacht eines Morgens in völliger Dunkelheit, in Kälte und mit Schmerzen auf. Erst nach und nach realisiert sie, dass sie nicht im ehelichen Ehebett liegt, und beginnt zunächst die nähere Umgebung zu erkunden. Schließlich versucht sie mehr über den Raum, in dem sie gefangen ist, herauszufinden. Dabei hat sie Zeit, sich über ihr Leben Gedanken zu machen. Bereits in der Schule hat sie mit ihren Freundinnen Karola, Annette und Ulla ein unzertrennliches Kleeblatt gebildet. Da war es nicht weiter verwunderlich, dass die vier in einer Disko ein Männerquartett kennengelernt und schließlich sogar geheiratet haben. Alle mussten verschiedene Schicksalsschläge hinnehmen, nur Marlene scheint es gut erwischt zu haben mit ihrem Werner, der ihr gemeinsames Leben durchgeplant hat. Parallel zu Marlenes Gefangenheit wird in einem zweiten Erzählstrang von den Ereignissen berichtet, die am Mittwoch, dem 13. Januar 2010, begannen und Marlenes Leben aus den Fugen geriet.

 

Bisher hat mich noch kein Buch von Petra Hammesfahr völlig enttäuscht. Manche waren besser als andere – und dieses gehört meiner Meinung nach eindeutig zu den besseren. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann geschlagen, und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Figur von Marlene ist lebendig beschrieben, und ich konnte mich gut in ihre Gedanken und Empfindungen hineinversetzen, insbesondere wie sie nach und nach realisiert, dass sie an einem unbekannten Ort gefangen gehalten wird und ihre Umgebung erkundet.

 

Auch völlig ohne Szenen voller Gewalt und Blut ist das Buch spannend. Ich als Leser war gespannt, wo Marlene sich befindet, wie sie mit ihrer Situation zurechtkommt und ob ihr die Flucht gelingen würde. Außerdem war interessant, was an dem 13. Januar passiert war, dass ihr Leben dadurch aus den Fugen geriet. Der Wechsel zwischen Marlene in Gefangenschaft und den Ereignissen am 13. Januar sorgte zusätzlich für Spannung. Etwas enttäuscht war ich allerdings von dem Ende, das mir irgendwie zu kurz und zu abrupt war, und der Auflösung, wozu ich nun aber nicht mehr sagen möchte. Aus diesem Grund habe ich allerdings nur vier Sterne verteilt.

 

Das Cover ist meiner Meinung gut gestaltet. Die erhabene rote Schrift erregt Aufmerksamkeit, und die Schriftart erinnert ein bisschen an Blut. Die Hände sich sehr plastisch abgebildet und passen auf dem steinigen Untergrund zum Inhalt des Buches. Ich denke, die Optik spricht Thriller-Fans auf den ersten Blick an.

 

Mein Fazit lautet, dass es sich um einen guten und spannenden Psycho-Thriller handelt, den ich guten Gewissens weiterempfehlen kann.