Die nächste Generation
Die nächste Generation möchte den Weg der Freiheit und Selbstbestimmung gehen.
Clara, die Tochter von Dora und Curt, möchte Fotografin werden und in Vaters Fußstapfen treten. Die Eltern sind stolz auf ihre Tochter.
Claras Freundin Sanni träumt davon, Schauspielerin zu werden. Sanni hat ein Stipendium an der Schauspielschule erhalten. Leider verbieten die Eltern der jungen Frau das Studium. Sanni soll in der Familienbäckerei arbeiten, später heiraten und eine Familie gründen. Diesen Weg möchte sie nicht gehen. Auch Clara muss sich in der Männerdomäne Fotografie behaupten. Ungünstigerweise kommt ihr die Liebe dazwischen.
Für Clara und Sanni läuft die berufliche Zukunft nicht wie geplant. Heimlich und kurzentschlossen brechen die jungen Frauen nach Hamburg auf, um der Freiheit entgegenzugehen. Sie wollen im Beruf vorankommen. Clara und Sanni sind stark und finden ihren Weg, der jedoch anders aussieht als geplant.
Der Roman entführt die Leser und Leserinnen Anfang der 60er nach München-Schwäbinnen und ins aufregende Hamburg. Theresia Graw hat mich mit ihren Worten gefesselt und meine Vorstellungskraft aktiviert. Der Schreibstil bereitet ein angenehmes Lesen. Sehr aufwühlend sind die Schilderungen um den Auschwitz-Prozess in Frankfurt. Die Mischung von Fakten und Fiktion ist der Autorin wunderbar gelungen. Ich habe bereits mit großer Begeisterung den ersten und zweiten Band der Reihe gelesen. Somit ist die Freude zur Erscheinung des dritten Bandes groß. Auch wenn es in Band drei um die nächste Generation geht, habe ich gehofft, am Rand etwas von Doras Eltern und Geschwistern zu erfahren. Leider wurde nur kurz erwähnt, dass Doras Bruder im Osten lebt.
Der Feder von Theresia Graw ist eine wunderbare historische Romanreihe entsprungen, der es nicht an Gefühl, Spannung und Informationen fehlen.