Kein Vergleich zu den Vorgängern

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
clara_fall Avatar

Von

Clara hat nur ein einziges Ziel vor Augen: Sie möchte eine richtige Journalistin werden. Nachdem sie ihren aussichtsreichen Studienplatz an der Münchner Photoakademie aufgrund dummer Gedankenlosigkeit verloren hat, folgt sie ihrer großen Liebe nach Hamburg. Dort scheitern ihre Versuche, eine Anstellung als Journalistin zu bekommen. Vorerst bleibt ihr nur ein Platz als Schreibkraft in einer von Männern dominierten Redaktion.

Erwartungsvoll bin ich in den 3.Teil der Gutsherrin-Saga gestartet. Nachdem mich Doras Lebens- und Leidensweg sehr berührt hatte, war ich sehr gespannt, wie es mit ihr und ihren Angehörigen und Freunden nun weitergeht. Doch Dora und ihr Mann bekommen nur einen kurzen Auftritt am Anfang des Buches, als Clara Hals über Kopf ihr (Stief)Elternhaus verlassen möchte, um Konsequenzen aus dem Weg zu gehen und neue Pläne fern der Heimat zu verfolgen. Obwohl sie liebevolle Eltern hat, die sie unterstützen und ihren Plänen nicht im Weg stehen, folgt sie lieber ihrem leichtfüßigen Freund und ihrer naiven Freundin. Bald schon übernimmt auch sie diese Lebensweise und bekommt zu spüren, wie schnell man als junge, unerfahrene Frau auf die Nase fällt, wenn Männer in jedem Bereich das Sagen haben.

Nach Dora, die sehr mutig, kraftvoll und beharrlich im Leben unterwegs ist, nun so einer dümmlichen Protagonistin zu folgen, ist nicht leicht. Enttäuschend, dass Dora nur kurz auftaucht. Ihr Leben weiterzuverfolgen wäre sicher lohnenswerter gewesen. Diese Geschichte wirkt platt, vorhersehbar und hat mit den beiden vorangegangenen Büchern nichts zu tun. Da hilft es auch nicht, dass die Handlung mit herausragenden geschichtlichen Ereignissen der 60er verbunden wird. Manch ernster Hintergrund bekommt dadurch etwas Belangloses. Schade, hatte etwas mehr Tiefgang erwartet. Das Cover verrät eigentlich schon, dass es überhaupt nichts mit den Vorgängern zu tun hat.