Schöner Bilderbogen der sechziger Jahre

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Theresia Graw hat mit „ Der Freiheit entgegen“den dritten Teil ihrer Gutsherrensaga um die Familie Twardy geschrieben und es ist ihr ein schöner Bilderbogen der sechziger Jahre gelungen.

Protagonistin dieses Buches ist Clara, die Tochter von Nora und Kurt, die alle drei in München leben.Nora will in die Fußstapfen ihres Vaters treten und Fotografin werden, doch die Liebe stellt ihr Leben auf den Kopf. So strandet sie in Hamburg, wohin sie ihrem Freund Freddy gefolgt ist. Dort will sie Journalistin werden und ihre Karriere starten, doch die Realität holt ihre Naivität ein.

Der Autorin Theresia Graw ist mit diesem Buch ein schönes Bild der sechziger Jahre gelungen. Ob Bau der Mauer, der Besuch John F. Kennedys, die Pille oder die Aufarbeitung der Nazivergangenheit, es werden viele Themen angesprochen, die fest mit den sechziger Jahren verankert sind. Man spürt die Aufbruchstimmung der Menschen, die ihre Vergangenheit hinter sich lassen wollen und einer unbeschwerten Zukunft entgegen träumen. Auch Clara tut dies und ich schreibe es mal ihrer Jugend zu, dass sie so naiv ist zu glauben, dass alle Welt auf sie gewartet hat, um sie als Journalistin einzustellen, ohne Ausbildung oder Studium, nur auf der Grundlage eines Artikels, der in einer Studentenzeitschrift erschienen ist.

Das Buch liest sich sehr flüssig, die handelnden Figuren sind so beschrieben, dass man mir ihnen mitfiebert und das Frauenbild der damaligen Zeit habe ich schmunzelnd zur Kenntnis genommen, war ich doch auch eine von „denen“, die dagegen aufbegehrt haben.

Alles in allem ein schön zu lesendes Buch, das einen schönen Abschluss dieser Trilogie bildet.