Teenagermord

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xirxe Avatar

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Puh, welch eine unsympathische Protagonistin. Carrie Kent, berühmte Moderatorin einer Sendung, in der Straftäter überführt werden, bestätigt in jeder Hinsicht die Vorurteile, die viele Menschen gegenüber erfolgreichen Personen im TV pflegen: oberflächlich, arrogant, überheblich, karrieregeil. Ihrem 15jährigen Sohn Max behagt dieser Lebensstil nicht sonderlich und er zieht es vor, mehr Zeit bei seinem Vater zu verbringen. Einem Mathematikprofessor, der in einer heruntergekommenen Wohnung haust, aber die wahren Freuden des Lebens nicht verlernt hat. Um ihm nahe zu sein, wechselt Max von seinem teuren Internat in eine Schule mitten in einem sozialen Brennpunkt. Und wird dort im Beisein seiner Freundin brutal erstochen....

Den Auftakt des Buches bildet der Mord an Max, wobei der Grund für diese Gewalttat unerklärt bleibt. Und erst dann beginnt der eigentliche Roman: ein halbes Jahr zuvor, als Max zu seinem Vater kommt und die neue Schule besucht; ein typischer Tag im Leben seiner Mutter und ein ebensolcher im Leben einer Klassenkameradin von Max - seiner zukünftigen Freundin? Es sind zwei extrem unterschiedliche Welten, die hier beschrieben werden. Dort die High-Society, die sündhaft teure Pralinen in den Müll wirft, weil sie nicht ganz dem eigenen Geschmack entsprechen und kurz mal für ein Abendessen ins Flugzeug steigt. Und auf der anderen Seite kalte Brutalität, der man als Schwächerer schutzlos ausgesetzt ist.

Zu all dem zeichnen sich noch ein, zwei weitere Handlungsstränge ab (Max' Vater hat ein Mathematikgenie entdeckt; Max will seine Eltern wieder zusammenbringen), von denen noch völlig unklar ist, ob und wenn ja, welche Bedeutung sie für die weitere Entwicklung haben werden. Gut geschrieben und ebenso zu lesen, Charaktere die (auch trotz Antipathie) Interesse wecken - das Buch scheint lesenswert zu sein.