Dunkelmalerei und Midlifecrisis

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la tina Avatar

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Schon wieder so ein Buch, welches einen unnötig langen Satz als Titel hat. Dadurch impliziert das Buch, es handele sich um einen lustiges Buch. Jedoch dreht der Roman sich um einen schwedischen Mittfünfziger inmitten einer ausgeprägten Identitätskrise, gern auch als Midlifecrisis bezeichnet. Göran Borg, so der Name des Hauptprotagonisten, ist ein chronischer Nörgler und Schwarzseher, mit allem und vor allem sich selbst unzufrieden. Er belügt nicht nur andere, wie z. B. seine Therapeutin, sondern sogar sich selbst, wodurch es natürlich nicht besser wird. Ebenfalls hat er eine Sozialphobie entwickelt und traut sich kaum mehr, sich mit seinen langjährigen Freunden zu treffen. Zudem glaubt er, wenn er wieder nach Indien zur Hochzeit seiner Freundes reist, wäre dort alles besser. Klar, woanders ist immer alles besser.
Mich hat diese ewige Dunkelmalerei beim Lesen genervt, ebenso der flapsige Schreibstil, der wohl auf Krampf komisch wirken soll, es aber nicht ist. Der schwedische Originaltitel "Nebel über Darjeeling" hätte besser gepasst, denn Humor, den der deutsche Titel impliziert, habe ich vergeblich gesucht.