Göran und Yogi

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evelynm Avatar

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Absolut motiviert und mit vielen Lebensweisheiten im Gepäck kehrt Göran nach einjährigem Aufenthalt in Indien nach Malmö zurück. Dort landet er nach Überredung durch seine Tochter bei einer Therapeutin. Seine Einsichten hatten nicht lange angehalten und er versinkt wieder in Grübeleien und Zweifeln. Göran ist kein allzu angenehmer oder gar unterhaltsamer Zeitgenosse, denn er kritisiert jeden und scheint mit seinem Leben sehr unzufrieden zu sein. Während seiner aktuellen Therapiesitzung schweifen seine Gedanken nach Indien ab, bis er in seinen Tagträumen schließlich eine heiße Nacht mit seiner Therapeutin verbringt, statt sich ernsthaft an seine „Aufgaben“ zu wagen. Ein krasser Gegensatz zu ihm bildet sein indischer Freund Yogi, eigentlich Yogendra Singh Thakur, der Göran als Ehrengast zu seiner Hochzeit eingeladen hat. In sehr blumigen Worten erklärt ihm Yogi, dass die Hochzeit jedoch aufgrund eines falsch erstellten Horoskops verschoben werden muss. Das passt Göran so gar nicht und so stellt er sich seiner „Aufgabe“, seine Freunde im „Herrenclub“ endlich mal wieder zu treffen. Diese Runde besteht aus recht unterschiedlichen Charakteren, wie Erik, der ständig Frauen anbaggert und Bror, der Altherrenwitze mit Gähnfaktor erzählt.

Bissig und selbstironisch lässt Bergstrand seinen Protagonisten Göran aus seinem Leben erzählen. Zwei so unterschiedliche Kulturkreise wie Schweden und Indien in einer Geschichte zu vereinen, verspricht sehr unterhaltsam zu werden. Bleibt nur zu hoffe, dass der sauertöpfische Göran die Kurve kriegt, aus seiner selbstgewählten Isolation heraustritt und sich sozialverträglicher benimmt.
Das Cover und der lange Titel knüpft an ähnliche Bücher wie „Der Hundertjährige …“ etc. an. Ist also nicht neu, macht aber trotzdem neugierig.