Anrührende Geschichte über den Verlust und das Leben

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ronjana Avatar

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Das Cover mit dem Mädchen, welches in einem Käfig eingesperrt ist, rührt an. Die Tür des Gefängnisses steht offen, ein Vogel neigt sich ihr zu, der Sternenhimmel über ihr scheint unendlich weit. Und doch spürt man deutlich die Macht der bewachenden Hand.

Matt Haig lässt Terence Cave aus der Ich-Perspektive seine komplexe Wahrnehmung und Gefühlswelt schildern. Die drückende Traurigkeit ist ebenso greifbar wie der verzweifelte Schmerz, als der Vater mit ansehen muss, wie sein Sohn Rubens dem jungen Leben entrissen wird. Wie in einer anderen Welt lebend, gibt er sich völlig dem Verlust hin und bedauert Entscheidungen aus der Vergangenheit. Dabei verliert er immer mehr den Bezug zur Gegenwart und seiner heiß geliebten Tochter.
Aufgrund des empathischen Schreibstils verschmelzen Zeit und Raum. Genau das schätzen die Leser von Matt Haig, der auch in seinem neuen Werk „Der fürsorgliche Mr. Cave“ sein Talent für die lauten und die leisen Töne des Lebens beweist. Seine sprachliche Eleganz ist ein wahrer Genuss.
Am liebsten würde ich schon jetzt lesen wollen, ob und wie Terence den Weg zurück ins Leben findet und ob seine Tochter Byrony im behüteten Käfig zugrunde geht oder doch nach den Sternen greifen kann.