Eine Tragödie

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Terence Cave hat schon einige Schicksalsschläge erlebt. Seine Mutter beging Suizid, seine Frau wurde bei einem Raubüberfall getötet und nun stirbt sein Sohn Reuben bei einer Mutprobe. Terence bleibt nun nur noch seine Tochter Bryony. Er hat Angst sie auch noch zu verlieren und setzt alles daran, sie zu schützen.

Das Buch gleicht einer Art Bericht. Er ist aus der Perspektive von Terence Cave geschrieben und richtet sich an dessen Tochter Bryony. Terence ist alles andere als ein sympathischer Charakter. Ich habe während des Lesens viele Male den Kopf über ihn geschüttelt und war zunehmend fassungslos über sein Verhalten und darüber wie sich die Lage immer weiter zuspitzt. Terence versucht Bryony mit krankhaftem Eifer zu schützen und nimmt ihr immer mehr die Luft zum Atmen. Dabei wird er immer wahnhafter und sein Verhalten zunehmend paranoid.

Terence hat seine Tochter bereits seit ihrer Geburt auf ein Podest gestellt und sie gegenüber ihrem Bruder bevorzugt. Sie war in seinen Augen immer die Unschuldige, Reine und Schöne – und ihr Bruder Reuben eher das Gegenteil. Ohne zu viel verraten zu wollen, ist „Der fürsorgliche Mr. Cave“ für mich auch ein Buch über Schuld.

Die Geschichte ist düsterer als man es vielleicht aus anderen Büchern von Matt Haig gewohnt ist. Für mich las es sich eher wie Drama oder auch eine Tragödie. Klar ist aber, dass Matt Haig einfach unglaublich gut darin ist, über die menschliche Psyche zu schreiben – auch wenn sie wie im Fall von Terence Cave in dunkle Gefilde gelangt ist. Wenn man damit also kein Problem hat, kann ich „Der fürsorgliche Mr. Cave“ auf jeden Fall empfehlen.

Das Cover passt für mich am Ende nicht so gut zu der Geschichte. Es erscheint mir zu weich für das, was sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt. Und ich denke auch, dass der englische Titel deutlich besser passt: „The possession of Mr. Cave“. „Fürsorge“ ist ein Begriff, der mir nach der Beendigung des Buchs weniger in den Sinn kommt.