Gedanken eines psychopathischen Vaters

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juno dean Avatar

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Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf den Autor aufmerksam. Es ist das dritte Buch von Matt Haig, das ich gelesen bzw. gehört habe. Nachdem ich von dem anderen Buch so begeistert war, wollte ich mir noch ein paar andere Bücher von ihm zu Gemüte führen. Dieses hier schlummerte bereits einige Zeit auf der Leseliste vor sich hin, also habe ich es mir nun endlich mal vorgenommen.

Wie finde ich Cover und Titel?
Beides wirklich äußerst passend.

Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass es sich hier um eine geradezu erschreckend realistische Geschichte handelt. Die Story ist logisch und kann durchaus so passiert sein.

Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist leicht zu verstehen. Der Roman ist in der Ich-Form von Terrence Cave geschrieben, was für die Handlung sehr passend ist. Man versucht sich gleich mit dem Protagonisten zu identifizieren (Naja, eher hoffentlich nicht.) und ist irgendwie näher dran am Geschehen. Die Beschreibungen sind detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen.

Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Terrence richtet seine Worte direkt an seine Tochter. Teilweise ist das echt wirr, und ich habe lange Zeit den Sinn des Ganzen nicht verstanden, es war aber schnell klar, dass dieser Typ ziemlich krass einen an der Klatsche hat. Ich fand ihn sehr unsympathisch bis beängstigend und einfach nur unglaublich nervig. Ich wollte aber schon wissen, warum er so sich eindringlich gegenüber seiner Tochter ausdrückt, ob und was er ihr letzten Endes antut, allerdings war es war wirklich eine Qual, dieses wirre Gestammel anzuhören.

Mein Fazit?
Schwierig. Die Story an sich ist äußerst wertvoll und sicherlich hilfreich, negative Zeichen am Verhalten anderer zu erkennen und entsprechend zu handeln. Das Lesen bzw. Hören dieses Psycho-Geschwätzes war allerdings mehr als anstrengend bis geradezu unerträglich, was mir eine Bewertung wirklich schwer macht. Ich gebe nach reiflicher Überlegung 3 von 5 Sternchen, weil ich allein schon bei dem Gedanken daran die Augen rollen muss. Es wird trotzdem nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese. Mit diesem hier hat er einfach nicht meinen Geschmack bzw. vermutlich auch die Zielgruppe getroffen.