Krank vor Sorge

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sofies_welt Avatar

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Der Antiquitätenhändler Terence Cave verlor durch tragische Umstände bereits seine Mutter, seine Frau und seinen Sohn. Um nicht noch einen weiteren geliebten Menschen in seinem Leben zu verlieren, versucht er mit allen Mitteln, seine 15jährige Tochter Bryony zu beschützen. Doch das stetige "sich sorgen" entwickelt sicht mit der Zeit zu einer Krankheit, so dass seine Tocher mehr und mehr versucht, gegen die Enge zu rebellieren.

Matt Haig schafft es, menschliche Emotionen so zu beschreiben, dass sie einen tief berühren. Gerade am Anfang leidet man mit, spürt die Trauer und ist zu Tränen gerührt. Durch den besonderen Erzählstil, der sich liest wie ein langer Brief des Vaters an seine Tochter, erlebt man die ganze Tragödie von Terence Cave hautnah. Im weiteren Verlauf des Buches erfährt man immer mehr über die tragischen Umstände, spürt den aufsteigenden Wahn und Kontrollzwang und fragt sich, warum kein Mensch eingreift um die Katastrophe zu verhindern.
Das Buch hat mich gefesselt, auch aufgrund des besonderen Schreibstils, allerdings musste ich es ab und zu zur Seite legen, da die Handlung immer bedrückender wurde. In Haigs Büchern geht es oft um die menschliche Psyche, jedoch ist dieses hier traurig und düster. An seinen anderen Büchern schätze ich sehr, dass es am Ende immer ein positives Fazit gibt. Dieses fehlt mir in dem Buch, weshalb es 4 Sterne bekommt.
Die Covergestaltung ist ansprechend und thematisch auch gut gelungen, jedoch trifft der Originaltitel eher den Kern des Buches als der deutsche Titel.