Not my cup of tea!

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tochteralice Avatar

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Ein Familienvater, nämlich Terence Cave, verliert seinen Sohn und das ist längst nicht der erste Verlust eines nahestehenden Menschen in seinem bisherigen Leben. Er trauert zwar um ihn, investiert jedoch seine gesamt ihm verbliebene Kraft in das Beschützen seiner Tochter Bryony. Bryony, die ihm aufgrund ihrer vielseitigen Begabung, der von klein auf mit dem Vater übereinstimmenden Interessen, soll es an nichts mangeln.

Und da junge Menschen - Bryony ist zu diesem Zeitpunkt knapp 15 Jahre alt - nun einmal dazu neigen, Fehler zu begehen, will er sie davor bewahren. Um jeden Preis. Auch um den, dass Bryony und deren Oma Cynthia, Terences Schwiegermutter, ihn für wahnsinnig halten.

Und glauben Sie mir, es dauert wirklich nicht lange, bis es dazu kommt!

Ehrlich gesagt, ist dieser Roman für mich eine herbe Enttäuschung. Ich habe mich sehr auf Matt Haigs Neuerscheinung in deutscher Sprache gefreut und dann sowas! Auch wenn Terence Cave ganz klar unter einer traumatischen Belastungserkrankung leidet, sollte es ihm klar sein, dass er viel zu weit geht. Um Klartext zu reden, stalkt er nämlich seine Tochter und das nicht zu knapp.

Hier läuft also jemand frei herum, der längst in ärztliche Behandlung gehört - und es ist nicht so, als ob es niemanden in seinem Umfeld gibt, der das nicht hätte merken können.

Ich habe leider schon sehr früh die Lust an dieser Lektüre verloren und musste mich zwingen, weiterzulesen. Immer in der Hoffnung, es gäbe eine raffinierte Entwicklung in welche Richtung auch immer. Nun, lassen Sie sich überraschen, ob es zu einem Happy End kommt oder nicht - eine literarische Explosion ist dies nicht. Bisher mit großem Abstand das schwächste Buch unter den mir bekannten Werken eines eigentlich großartigen Autors!