Kaleidoskop der Ereignisse

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westeraccum Avatar

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Bernhard Aichner ist bekannt für seine hervorragenden Krimis, schon "Bösland" hat mir sehr gut gefallen.
Aber dieses Buch ist ganz anders.
Rita Dalek ist Verkäuferin in einem Supermarkt, sie räumt Ware ein, sitzt an der Kasse und schließt abends den Laden ab. Bis zu dem Tag, an dem sie in einer Bananenkiste aus Südamerika Plastikbeutel mit weißem Pulver findet, eindeutig hochreines Kokain. Statt sich bei der Polizei zu melden, nimmt sie die Kiste mit nach Hause und versteckt sie bei ihrer Freundin Gerda. Doch die Besitzer, ein albanisches Mafiakartell, möchte die Tüten natürlich gern zurück haben. Dann wird Ritas Leiche in einem ausgebrannten Wagen gefunden.
Aichners Erzählweise ist sehr ungewöhnlich und sehr raffiniert. Abwechselnd befragt ein Ermittler, von dem man weder Namen noch Dienstgrad erfährt, Zeugen zu dem Mordfall und dann gibt es Rückblicke auf das Geschehen aus Ritas Sicht. Dadurch hat der Leser unterschiedliche Perspektiven, einmal objektiv über den Autor, dann subjektiv von den Beteiligten. Durch diesen Trick verschieben sich die Sichtweisen wie bei einem Kaleidoskop, immer wieder tauchen neue Facetten auf. Das ist unglaublich geschickt und sehr spannend.
Ein ganz hervorragender Krimi, dessen Spannung bis zur letzten Seite trägt!