Spannender Thriller für die kürzer werdenden Tage

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kainundabel Avatar

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Spannender Thriller für die kürzer werdenden Tage
Kokain in Bananenkartons aus Südamerika, für Supermärkte bestimmt. Die Bananen, nicht das Kokain. Besagte Kisten werden vor der Lieferung zum Supermarkt von der Drogenmafia abgefangen. Das ist nicht Neues und allgemein bekannt. Nicht immer funktioniert der Plan aber reibungslos. Und so stößt Rita, Verkäuferin im Supermarkt, beim Auspacken auf einen Karton, der eben nicht nur die deklarierten Früchte enthält. Sie sollte die Polizei rufen, tut sie aber nicht, denn sie wittert die Chance ihres Lebens. Raus aus dieser Tristesse zwischen Supermarkt, Putzfrau-Nebenjob und ihrem alkoholkranken Ehemann Manfred. Kurz darauf ist sie tot. All das erfährt der Leser schon auf den ersten Seiten. Damit wäre doch soweit alles klar. Weit gefehlt! Jetzt geht es erst richtig los.
Bernhard Aichner bedient seine Leserschaft, wie sie es von ihm erwartet: spannende, abwechslungsreiche Handlung, gekonnt erzählt – ein echter Aichner eben. Der Aufbau des Romans ist eine gelungene Kombination aus chronologischem Verlauf der Ereignisse und Befragungen der ins Geschehen verstrickten Personen. Dort tummeln sich dann der Milliardär, der Zahnarzt, der Staatsanwalt, die allesamt Dreck am Stecken haben, und diverse andere Personen aus Ritas persönlichem Umfeld.
Ein Buch, das man in einem Rutsch durchlesen kann und, wenn möglich, auch sollte. Kurze Kapitel, stakkatoartiger Schreibstil und Spannung auf jeder Seite – was will man mehr, wenn die Tage kürzer und das Wetter zunehmend auf die Psyche schlägt. Letzteres schafft der Roman auch mühelos bis zum überraschenden, raffinierten Ende.