Ungewöhnlich, teilweise skurril und sprachlich brillant!

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sternzauber Avatar

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Eigentlich bin ich überhaupt keine Freundin humoristischer Literatur und genau damit muss man bei einer „Humor-Fernsehfachkraft“ wie Wigald Boning natürlich rechnen, wenn man sich für eines seiner Bücher interessiert. Doch das Cover, das den Autor als stilvollen Wanderer in grüner Landschaft zeigt und das Thema „Wandern“ haben mich in der Leseprobe so angesprochen, dass ich das Buch „Der Fußgänger“ sehr gerne lesen wollte. Und was soll ich sagen? Ich habe die Lektüre nicht bereut!

Wigald Boning beschreibt in dem sehr ansprechend und hochwertig gestalteten Buch, das mit Fotos und besonderer Gestaltung punktet, seine Biografie als Wanderer und die Erfahrungen, die er in seinem bisherigen Leben als Fußgänger gemacht hat. Dabei kommen teilweise total verrückte, wenn nicht sogar gefährliche Ideen zum Tragen, er beschreibt aber auch ganz bodenständig normale Freude am Gehen und fügt zudem grundsätzliche Überlegungen zur menschlichen Fortbewegung an.

Ganz besonders begeistert haben mich an diesem Text die unglaublichen Wortneuschöpfungen, der sprachlich faszinierende Wortwitz und überhaupt die sprachliche Gewandtheit und Kreativität. Ich habe, glaube ich, noch nie einen Text gelesen, der mit einem solchen Sprach-Feuerwerk um sich wirft und es ist wirklich eine Freude für wortaffine Menschen den sprachlichen Ergüssen des Autors beizuwohnen.

Die Lust des Autors am Gehen hat auch mich mitgezogen und während des Lesens gab es die ein oder andere Anregung, die mich sehr angesprochen hat. Andere Wander-Abenteuer finde ich wirklich sehr bedenklich und absolut nicht nachahmenswert, aber das ist ja nun mal auch Geschmackssache.

Menschen, die Freude an außergewöhnlicher Sprache haben oder die einfach nur eine angenehme literarische Zeit im Themengebiet des Wanderns auf ungewöhnliche Art und Weise verbringen wollen, sei dieses Buch wärmstens empfohlen.