Glück bedeutet Löwenzahn zwischen den Zehen zu spüren

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gürkchen Avatar

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Toja ist ein sonderbares Mädchen – zu ruhig und zu wenig an Mitmenschen interessiert. Im Aquarium trifft das Kind bei einem Schulausflug das lustige Pärchen Wille und Bär, bei denen es sich verstanden und geborgen fühlt. Sie beschließt, die Einladung der Erwachsenen anzunehmen und sie nach dem Unterricht mutig in ihrem Haus zu besuchen. Viele Jahre später bemerkt Toja bei ihrer Arbeit ein schüchternes Mädchen am Gartenzaun, welches sie unverkennbar an ihr jüngeres Ich erinnert. Die beiden freunden sich langsam an und genießen die ungezähmte Natur.

Ich liebe es, wenn Autoren es schon mit wenigen Seiten schaffen, uns Leser wie in einer kleinen Therapiestunde zurück in die Gelassenheit und die Entschleunigung des Alltags zu katapultieren. Patricia Koelle-Wolken gelingt es mit den Worten von Toja, einen Schalter umzulegen und uns gedanklich neben ihr zu den Narzissen zu setzen, um dort für einen Moment die Akkus metaphorisch aufzutanken. Fast philosophisch muten die Gedanken zu dem Unterschied der Bedeutsamkeit einer Pause an, die den Unterschied zwischen der Langeweile und der langen Weile manifestieren.

Bei der Leseprobe musste ich sofort an eine gute Freundin denken, die ebenfalls einen verwunschenen Traumgarten außerhalb des Großstadtrummels pflegt. Dort hätte man ebenfalls das Gefühl, dass beinahe Peter Pan um die Ecke schwirrt oder ein buntes Fabelwesen aus dem Teich springt. Zu gerne würde ich dort auf der Liege in der Sommersonne mit „Der Garten der kleinen Wunder" in die Welt von Toja und Vica abtauchen.