Für Japan- und Katzenfreunde

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fuechslein Avatar

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Ich liebe Japan, Katzen und Gärten. Darum haben mich Cover und Titel dieses Buches sofort angesprochen. Die Geschichte des jungen Paares, das unverhofft Besuch von Nachbars Katze Chibi bekommt, wird leise und unaufgeregt erzählt. Eines Tages ist die Katze da und sie kommt immer wieder. Obwohl diese Besuche also langsam zur Routine werden, verändern sie etwas. Das Paar beginnt, sich um die Katze zu kümmern. Auf diesem Umweg nähern sie sich auch gegenseitig wieder an. Vieles passiert zwischen den Zeilen, sowohl im Leben der Beiden, die wenig über die Dinge sprechen, die sie bewegen, als auch in der Geschichte. Wer genau hinschaut, erkennt typisch japanische Verhaltensweisen, vor allem auch im Verhältnis zu den Nachbarn. Auch hier spricht man nicht alles aus, aber man handelt entsprechend. Rührend fand ich die Szene des Abschieds der alten Hausbesitzer. Und traurig, dass auch hier der Tod zum Leben dazugehört.

Die Geschichte spielt um 1990 und erzählt, wie das junge Paar durch die Katze wieder glücklich wird, aber dann in absehbarer Zeit das Haus mit dem Garten, und somit auch die Katze, verlassen muss. Sie suchen eine neue Wohnung und wollen doch eigentlich bleiben. Diese ganze Entwicklung hätte man schön chronologisch erzählen können, was größtenteils auch der Fall ist. Doch dann springt die Handlung wieder, ohne für mich nachvollziehbaren Grund. Keine Rückblende, sondern einfach nur ein Durcheinander. Der Ich-Erzähler ist auch in der Geschichte Autor und berichtet, dass er Chibis Geschichte notiert und Teile davon in verschiedenen Zeitschriften abdrucken ließ. So entsteht für mich der Eindruck, als seien diese nachträglich einfach zu diesem Buch zusammengefügt worden, weil manches doppelt erzählt wird. Das finde ich schade und darum ein Punkt Abzug.

Gut gefallen hat mir die einfache, poetische, bildhafte Sprache. Ich sah den Garten vor mir, das Haus, die Katze, wie sie spielte. Ein Glossar am Ende des Buches erläutert die im Text vorkommenden japanischen Begriffe wie Geta, Kuzuko oder Tanuki.

Fazit: Für Japan- und Katzenfreunde sehr zu empfehlen. 4****