Der gefrorene Rabbi

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anana Avatar

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Kurzbeschreibung:

Beim Durchwühlen der Gefriertruhe seiner Eltern stößt der gelangweilte Teenager Bernie Karp unter Tiefkühlpizzas und Koteletts zufällig auf einen Eisblock, indem ein bärtiger alter Mann eingefroren ist. Ein Rabbi, wie sich herausstellt, der in der Familie als eine Art Talisman von Generation zu Generation weitergereicht wird und der Bernies Leben auf den Kopf stellt.

Über den Autor:

Steve Stern, geboren in Tenesee 1947, wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet und gilt als legitimer Nachfolger von Isac Bashevis Singer.

Meine Meinung:

Die Leseprobe und die enthusiastischen Pressestimmen machten wirklich Lust auf dieses Buch. Entsprechend erwartungsvoll und optimistisch fing ich mit dem Lesen an.

Der Einstieg des Romans ist durchaus amüsant und unterhaltsam. Zusehens stellt sich jedoch beim Leser Langeweile ein.

Dies hat mehrere Gründe: Die Familiengeschichte der Karps verflacht zu einer humorlosen und klischeehaften Parodie. Der Plot, vor allem die Passagen, die in der heutigen Zeit spielen, wird immer skurriler und absurder. Die Charaktere bleiben konstant oberflächlich gezeichnet. Zudem denken, reden und handeln sie teilweise einfach nicht nachvollziehbar. Der Sprachstil ist einfach gehalten – das überdecken auch die vielen jüdischen Ausdrücke nicht.

Weiterhin wäre ein Glossar hilfreich gewesen.

All dies führte dazu, dass ich recht bald begonnen habe zu schauen, wie viele Seiten es noch bis zum Ende sind. Dann war die Energie zum Durchhalten aus und ich das letzte Drittel nur noch quer-gelesen.

Wer etwas über die jüdische Kultur und Religion erfahren möchte, ist definitiv mit anderen Autoren besser bedient. Unter anderen gerade mit Isac Bashevis Singer. Dessen Werke würde ich keinesfalls mit „Der gefrorene Rabbi“ in einer Reihe sehen! Wenn Steve Stern in den USA wirklich als der Nachfolger von Singer gilt, müsste er bereits weit bessere Romane veröffentlicht haben…..

Als Unterhaltungsroman funktioniert das Buch jedoch auch nicht. Dazu ist dieser Roman zu abgedreht und im Ergebnis zu belanglos. 

Leider also keine Leseempfehlung für Steve Sterns „Der gefrorene Rabbi“.