Ein Buch, um sich darin zu verlieren

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katrinb Avatar

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In ihrem Buch „Der Geheimnishüter von Jaipur“ entführt uns die Autorin in das Indien der 1960er Jahre. Es handelt sich bei diesem Werk um den Nachfolgeband des viel gelobten Werks „Die Hennakünstlerin“. Trotzdem lässt sich „Der Geheimnishüter von Jaipur“ auch unabhängig vom ersten Band lesen und vermag uns als unabhängiges Buch zu fesseln.
Im Zentrum des Geschehens steht diesmal der junge Malik. Er wurde von seiner Mentorin Lakshmi nach Jaipur geschickt, wo er eine Karriere anstrebt. Seine große Liebe, die junge Witwe Nimmi, bleibt derweil in Shimla, wo ihr Lakshmi hilft, ihren Weg zu finden. In Jaipur kommt Malik in Kontakt mit den höchsten Kreisen und erfährt so einiges… auch über Korruption und einen Skandal, der schließlich in eine Katastrophe mündet.
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Perspektive der drei Hauptpersonen erzählt. So kann der / die Leserin sehr gut in die Geschichte eintauchen und fühlt sich mitten in das Geschehen versetzt. Der plastische, bildhafte Schreibstil der Autorin tut ein Übriges, die Atmosphäre jener Zeit perfekt einzufangen. Die Beschreibungen der Bergwelt des Himalaya, die rosafarbene Stadt Jaipur mit ihren Palästen, der Lebensstil der Oberschicht sowie die Kultur der Bergvölker – die Autorin schafft es ausgezeichnet, die Vielschichtigkeit und Komplexität der indischen Kultur einzufangen.
Ein leckeres indisches Rezept, ein Glossar und ein Aufsatz, der sich mit der Beziehung der Inder*innen zum Gold befasst fügen dem Buch noch weiteres Lokalkolorit bei.
Fazit: Ein unterhaltsames Buch, das seinen Reiz aus der exotischen Kulisse, einer spannenden Handlung und authentischen Charakteren aus Fleisch und Blut zieht. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung!