Neues aus Jaipur

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Der Geheimnishüter von Jaipur, Roman von Alka Joshi, 440 Seiten erschienen bei HarperCollins.
Fortsetzung von „Die Hennakünstlerin“
Indien 1969: Lakshmi hat den Arzt Jay Kumar geheiratet. Sie verbringt eine zufriedene Zeit in Shimla, dort hilft sie ihrem Gatten bei der Behandlung der Patienten mit Naturmitteln. Ihren Schützling Malik, den ehemaligen Straßenjungen der ihr schon in Jaipur auf Schritt und Tritt gefolgt ist, hat sie eine umfassende europäische Erziehung zukommen lassen um ihn weiter zu fördern hat sie ihm eine Anstellung in Jaipur verschafft, dort ist er im Bauwesen für den Palast tätig. So nutzt er seine Fähigkeiten die er auf den Straßen von Jaipur gelernt hat, die ungeschriebenen Gesetze mit denen die Mächtigen Geld und Einfluss unter sich aufteilen um weiterzukommen. Für sich und seine große Liebe. Als eine Tragödie passiert versucht er die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.
Auch der zweite Teil der Jaipur Trilogie konnte mich wieder fesseln. Nicht so opulent und farbig wie Teil eins, jedoch umso spannender. Was dem zweiten Teil an orientalischer Üppigkeit fehlt macht das Geheimnis und dessen Aufdeckung wieder wett. Eine fesselnde Weiterführung der Geschichte, eine enorme Entwicklung der Personen, alle hervorragend in Szene gesetzt und herausgearbeitet. Meine Lieblingsfigur Malik aus dem ein Mann geworden ist. Zu Beginn steigt der Spannungsboden langsam an, doch bald wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Was Nimmi, Jay, Lakshmi und Malik erleben, hat mir des Öfteren die Luft anhalten lassen. Alle Figuren handeln authentisch und glaubhaft.
Das Buch teilt sich in 29 Kapitel, und besteht aus verschiedenen Handlungssträngen jeweils aus der Sicht der erzählenden Person, das jeweilige Kapitel ist damit überschrieben und es ist somit ein Leichtes die Übersicht zu behalten. Den Vorgängerband zu lesen ist hilfreich aber nicht zwingend notwendig. Denn ein umfangreiches Personenregister ist schon auf den ersten Seiten eingefügt. Kurz durchgelesen und die Personen waren wieder in Erinnerung. Somit hat sich sofort Lesefluss eingestellt. Am Ende des Buches werden diverse indische Ausdrücke, die im Text kursiv markiert sind im Glossar erklärt. Immer wieder habe ich diese Worte hilfreich zu Rate gezogen. Besonders gefallen haben mir die hinten im Buch eingefügten Rezepte und die Erklärungen über indisches Gold und Schmuck. Ein weiteres Highlight für mich ist natürlich die Kunst von Lakshmi, die auch in diesem Band gewürdigt wird, das Bemalen der Hände indischen Frauen mit Henna, diese Kunstwerke finde ich wunderschön und bezaubernd. Besonders gefreut habe ich mich auch, dass die gütige und liebenswerte Maharani Indira einige Szenen im Buch hatte. Das Treffen liebgewordener Figuren aus Band eins war schön. Wie schon im Vorgängerband hat mir die Lektüre, ein kleines Stück Indien nahe gebracht. Die Beschreibung der Düfte von Blüten oder auch Speisen, die Schilderung der Bekleidung, nicht nur die der Damen und die bildmalerische Darstellung des Settings waren ein Genuss, das alles hat die Autorin wieder Bestens geschafft. Es ist für mich eine Freude ihre Bücher zu lesen.
Gerne möchte ich Band zwei der Jaipur Trilogie empfehlen, wem der erste Band gefallen hat wird auch Band zwei genießen. Von mir 5 Sterne.