Schwer zu lesen und anders als gedacht

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Ich habe aufgrund des wunderschön gestalteten Covers und des Klappentextes zu diesem Buch gegriffen und mich auf die Atmosphäre der rosafarbenen Stadt Jaipur gefreut, die ich auch schon besucht habe. Die Leseprobe las sich auch erst einmal spannend und vielversprechend. Dann kam das Buch und das gestaltete sich dann anders als gedacht.

Zunächst einmal wird der Leser mit einem drei Seiten langen Personenverzeichnis konfrontiert, in dem auch erklärt wird, wie die Personen miteinander zusammenhängen. Das wüsste man wohl größtenteils, wenn man den ersten Band "Die Hennakünstlerin" gelesen hat. Das hatte ich aber nicht und mir war auch nicht klar, dass ich das brauchte. Wenn es der zweite Band einer Reihe ist und man den ersten Band gelesen haben sollte, dann sollte das irgendwo im Klappentext erwähnt werden. Ich ging davon aus, dass es sich um eine abgeschlossene Geschichte handelt, die man ohne Vorkenntnisse lesen kann. Das ist aber praktisch ausgeschlossen, da man dann bestimmte Zusammenhänge einfach nicht versteht.

Zusätzlich zu dem Personenverzeichnis gibt es hinten im Buch noch ein sechsseitiges eng beschriebenes Glossar mit vorwiegend indischen Begriffen, die im Buch verwendet werden. Selbst ich, die ich durchaus einige davon kannte, musste eigentlich das Buch durchgehend mit einem Finger im Glossar lesen und ständig hin und her blättern um die Begriffe nachzuschlagen. Das stört zum einen empfindlich den Lesefluss und zum anderen hat es mir auch die Freude am Lesen verleidet. Und für den Fortgang der Geschichte wären so viele indische Begriffe und Phrasen auch nicht nötig gewesen.

Die Geschichte selbst ist o.k., aber jetzt auch nicht unbedingt ein Pageturner. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen kann. Und die Atmosphäre von Jaipur kam auch nicht bei mir an, da zum einen die Hälfte des Buches gar nicht in Jaipur spielte, sondern im Himalaya Vorgebirge und zum anderen in Jaipur selbst die Handlung sich weitestgehend in den Häusern einzelner Familen, im Maharadjapalast oder in dem neu gebauten Kino abspielte.

Ich persönlich fand das Buch eher anstrengend als dass es mir Unterhaltung und Freude geschenkt hat, aber das mag bei anderen Lesern (insbesondere denen, die den ersten Teil gelesen und gemocht haben) ja durchaus anders sein.