Abgebrochen auf Seite 86. Ich hätte nicht mal bis Seite 58 lesen sollen.

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
monika_brigitte Avatar

Von

"Doch diesmal hatte ihre Menstruation ganz offensichtlich unregelmäßig und unbemerkt eingesetzt, und damit Unmengen an Schlagsahne zunichtegemacht." S.59
Wie bitte? Ihre Periode hat dafür gesorgt, dass die Sahne nicht richtig geschlagen werden kann? Nur durch ihre Anwesenheit? Sie blutet doch nicht in die Sahneschüssel verdammt nochmal! Wenn solche abergläubigen Aussagen in aktuellen Büchern getroffen werden, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, die Augen verdrehen und mich fragen, wie man sowas mit einer solchen starken Überzeugung schreiben kann. Diese Aussage ist doch vollkommen frauenfeindlich und ein Rückschritt für die Emanzipation, ganz tief in die Humbug-Kiste der Vorurteile. Dieser Roman spielt laut Klappentext offiziell im Sommer 2016...
Eigentlich ist das nur ein Detail aus dem Roman, doch dieser vermiest mir die gesamte Geschichte. Ich gebe mir bei einem Buch immer 80 Seiten Probezeit und dieses mal musste ich mich regelrecht zwingen weiterzulesen. So soll es einfach nicht sein!
Kurz zum Inhalt:
Cornelia, eine junge Bäckereifachangestellte bekommt von ihrem sehr bestimmenden Freund einen Heiratsantrag, druckst rum, kann sich nicht zu einer Entscheidung aufraffen. Konfrontiert ihre Eltern mit dem Ereignis. Der Vater offenbart ihr, dass sie adoptiert ist. Sie findet raus, dass sie von adliger Abstammung ist, entstanden durch eine Affaire ihres wahren Vaters. Lange überlegt sie, ob sie nun an den Sitz ihrer Wurzeln, Piemont, zurückkehren soll. Nur durch Überredung kann sie sich endlich dazu entschließen diesen schritt zu gehen. In dem alten Schloss begegnet sie einem Geist (ein echter Geist, der mit ihr interagiert!) , verliebt sich in ihn. Ende.
Diese Protagonistin war mir nach der Leseprobe noch so sympathisch und ich habe mich auf einen Reiseroman mit Einflüssen des atmosphärischen Films Chocolat aus dem Jahre 2000 mit Jonny Depp, Judi Dench, Juliette Binoche und Alfred Molina in den Hauptrollen gefreut. Doch ich wurde bitter enttäuscht von den handelnden Personen und dem Setting.
Der Schreibstil war zwar gewöhnungsbedürftig, aber hat mich eigentlich zu Beginn an meisten angesprochen. Einfach mal was anderes, was sich abhebt von anderen Geschichten.
Fazit:
Frustrierend, spannungslos und unzeitgemäß.- Ein Roman, der verwirrt. Eine Protagonistin ohne Handlungskraft. Ein Setting, das enttäuscht. Im Kopf schon auf Seite 58 abgebrochen.