Kein "Märchen für Erwachsene"

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anman1 Avatar

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Als ein "Märchen für Erwachsene" würde ich "Der Geist von Cavinello d'Alba" nicht bezeichnen.
Zwar gibt es überzeichnete Figuren, Fantastisches und Übernatürliches, aber doch steht meiner Meinung nach das Ende des Romans einer solchen Kategorisierung entgegen.

Inhalt:
Cornelia Kühne lebt und arbeitet in Essen und ihr Freund Frank passt vom Typ genau dorthin, plump, rüpelhaft und sexversessen wie er ist. Als Frank ihr eines Tages einen Heiratsantrag macht, kommt dadurch für Cornelia etwas zu Tage, das ihre ganze Welt auf den Kopf stellt.
Sie erfährt, dass sie bei Pflegeeltern lebt, ihr Vater vor acht Jahren verstorben ist, sie ein gewaltiges Schloss in Italien geerbt hat und das ihr Name eigentlich Contessa (Gräfin) Donatella di Cavinello d'Alba ist.

Zu Beginn und bis zum Erscheinen des Geistes hat mir der Roman auf seine besondere Art und Weise gut gefallen.
Der Geist jedoch bringt ein seltsames und unnatürliches Element in den Roman mit hinein, das sich nicht so ganz in das Ganze hineinfügt.

Der Schreibstil ist nicht zu beanstanden und ist flüssig zu lesen. Auch die Figuren sind im Märchenstil stark überzeichnet und dennoch gut gelungen; Facettenreichtum findet man dagegen allein bei Cornelia/Donatella.

Das Ende jedoch lässt den Leser absolut unschlüssig und ratlos zurück. Es wirkt wie dahingeklatscht, ohne Liebe bzw. Feingefühl.
Wenn ich an diesem Roman denke, ist es leider mit einem Kopfschütteln verbunden.