In einem fernen Land in einer gar nicht allzu fernen Zeit

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leseleucht Avatar

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Das Cover wirkt viel zu schön für den angekündigten Inhalt, so warm, so ausgewogen, so harmonisch. Und zugleich sehr spirituell. Damit verweist es schon auf den Inhalt: Der Roman beginnt gleich mit dem Kontakt zu den Ahnen durch eine religiöse Zeremonie: Die Großmutter wird für die Enkelin - wieder - lebendig. Darauf folgt ein Rückblick auf die gemeinsam erlebte Zeit des Schreckens.
In bildgewaltigen Worten eröffnet die Autorin dem Leser den Blick in eine ganz andere Welt, in eine ganz andere Lebens- und Denkweise. Das Thema von Krieg, Leid, Verfolgung und Flucht kennen auch wir in Deutschland. Umso spannender ist es, dieses einmal aus anderen Augen in einem anderen Kontext wahrzunehmen - in seinen Gemeinsamkeiten, aber auch in seinen Unterschieden. Der Einblick in ein für uns immer noch exotisches Land macht die Lektüre sehr reizvoll. Die Perspektive der Frau, die für deutsche Romane mit vergleichbarer Thematik nicht selten ist, erscheint mir in diesem Kontext noch neuer und umso fesselnder. Die innige Verbindung der Frauen - noch über den Tod hinaus - und die spirituelle Ebene machen das Lesen umso ansprechender und vermitteln den Eindruck einer tieferen Wahrheit, die auch die verschiedenen Kulturen verbinden könnte.