Sehr atmosphärisch

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annajo Avatar

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Für diese Leseprobe muss ich jetzt einmal die abgedroschene Phrase "atmosphärisch" verwenden, denn genau das gelingt der Autorin hier unfassbar gut. Mit poetischer Sprache und Metaphern, die beim Lesen richtiggehend Spaß machen, gelingt es ihr, eine düstere Marsch-Atmosphäre zu schaffen. Der Schreibstil ist dabei sehr bildlich und die Landschaftsbeschreibungen sind nicht zäh, sondern passend, interessant und erwecken eine andere Welt.
Aber nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich hat mich das Buch überzeugt. Es wird Spannung aufgebaut, aber auch Emotionalität: ein 6-jähriges Mädchen muss zusehen, wie seine Mutter samt Koffer und den besten Schuhen davon geht und nicht zurückkommt! Und nach und nach machen sich auch die Geschwister aus dem Staub und lassen sie zurück mit dem trunksüchtigen und aggressiven Vater. In einem zweiten Strang wird 17 Jahre später eine Leiche im Marsch gefunden. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichten zusammen entwickeln und wie dieses harte Leben weiter mit den Figuren verfährt.