Athmosphärisches Debüt.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
franci Avatar

Von

Ich muss gestehen, dass mir der Einstieg in die Geschichte schwer gefallen ist. Jedoch wurde ich positiv überrascht & letztendlich gefesselt.

Erzählt wird die Geschichte von Kya, der Hauptprotagonistin, auf zwei Zeitebenen - 1952, als sie sechs Jahre alt ist, ihre Mutter die instabile, verarmte Familie verlässt und das Kind erwachsen werden muss und 1969 - die dem Leser im Laufe der Kapitel die Möglichkeit geben, Kya als Ganzes wahrzunehmen. Man nennt sie das Marschmädchen, denn sie lebt in den Sümpfen der us-amerikanischen Südstaaten: dem Marschland.

Auszeichnend für dieses Werk sind vorallem die Details, auf die die Autorin sowohl bei den Charakteren als auch bei der Beschreibung des Umfelds, der Athmosphäre viel Wert legte. Poetisch trägt sie den Leser zu Kya, in's Marsch. Eindringlich, intensiv lässt Delia Owens uns an Gestank, Elend, Schmerz und Armut teilhaben. Ich konnte mir selten den Ort einer Handlung derartig "nah" vorstellen - ich roch den Abfall, Verwesung, Unrat. Sah den Dreck, den Sumpf, den Fluss. Litt, verzweifelte und hoffte - kurz: FÜHLTE - an Kyas Seite. Neben all der Trostlosigkeit und Melancholie überrascht die Autorin mit unvorhersehbaren Wendungen und Ereignissen, was die Neugier aufrecht und den Spannungsbogen angenehm erhält.

Mitreißend, berührend, poetisch.
Spannend und meiner Meinung nach schwingt leise Kritik an der Gesellschaft mit, welche nach Beendigung dieses intensiven und gelungenen Debüts im Kopf des Lesers nachhaltig bestehen bleibt.